20 Jugendliche der Pfarren St. Gallus und St. Gebhard bereiten sich zur Zeit auf die Firmung im kommenden Jahr vor. Einem besonderen Menschen begegneten sie "am Hirtenfeuer".

In der Firmvorbereitung kommen unsere Jugendlichen mit Menschen zusammen, die ihr Leben bewusst aus dem christlichen Glauben heraus gestalten. Eine besondere Begegnung hatten die Firmlinge wenige Tage vor Weihnachten. Bischof Erwin Kräutler besuchte eines der adventlichen "Hirtenfeuer" in St. Gallus.
In einem einstündigen Gespräch im Altarraum unserer Kirche erzählte "Dom Erwin" von seiner Tätigkeit als Bischof im Amazonasgebiet.
Er berichtete von der Ungerechtigkeit gegenüber den Afroamerikanern und Indigenas in Brasilien. Infolge seines Einsatzes für die Benachteiligten und wegen seiner Kritik an den Eingriffen in die Natur durch Projekte (Abholzung des Regenwaldes zugunsten von Staudammprojekten etc.) wurde er mehrmals tätlich angegriffen. Ein Attentat hat er schwer verletzt überlebt. Zu seinem eigenen Schutz steht er seit 2006 unter permanenten Polizeischutz, wenn er in Brasilien ist.
Bischof Erwin durchwanderte zu Fuß, zu Schiff oder mit dem Geländeauto seine 350.000 km² große Diözese, die Prälatur Xingu, um auch in den entlegenen Dörfer seelsorgerisch tätig sein zu können. Dankbar ist Bischof Erwin für die Unterstützung durch die Vorarlberger Bevölkerung. So kann er um besonders den Ärmsten der Armen mit Soforthilfen unter die Arme greifen.
Viele Fragen stellten unsere Firmlinge dem Bischof - und waren beeindruckt von der Person und vom Wirken des Bischofs.
Bischof Erwin erzählte von der Bedeutung des Gebets für sein Leben und versuchte den Jugendlichen auch unsere traditionellen Gebete wie "Vater unser" und das "Ave Maria" zu erschließen.
Anschließend klang der Abend am Hirtenfeuer auf dem Kirchplatz aus. Auch dort war noch Zeit für Gespräch und Begegnung - und für eine gemeinsame Jause.
Gerold Hinteregger