Katharina, du kennst unsere Pfarrkirche und ihre Geschichte so gut wie wenig andere hier. Wie kommt das?

Seit meiner Ausbildung als Floristin habe ich großes Interesse an Kunstgeschichte und Architektur. Von Sr. Clara Mair wurde ich gefragt, ob ich nicht den diözesanen Lehrgang "Kirchenräume erleben und vermitteln" besuchen möchte. Seither führe ich Interessierte durch unsere Kirche. Die Bauchronik von Pfarrvikar Schöch ist dafür eine unterhaltsam geschriebene Quelle. In meiner Abschlussarbeit habe ich mich mit den Symbolen im Deckenfries unserer Kirche beschäftigt. Kirchenräume wie hier in Mariahilf haben einen ganz eigenen Zauber, der auch heute noch viele Menschen berührt.

In welchen Bereichen warst du früher und wo bist du derzeit noch aktiv?

20 Jahre lang habe ich den Blumenschmuck in unserer Kirche an den Festtagen gestaltet. Das lag bei der Arbeit im familieneigenen Blumen- und Gartengeschäft nahe und war auch schon eine Auseinandersetzung mit unserem schönen Kirchenraum. Nach meiner Pension bin ich durch Vermittlung meiner älteren Schwester Isolde in das Pfarrcafé-Team eingestiegen, bei dem ich bis heute mitarbeite. Die Gemeinschaft dort, die Gespräche und Begegnungen – das gehört für mich zum größten Schatz unserer Pfarre. Die Corona-Unterbrechung tut mir leid und ich hoffe, dass wir das Pfarrcafé bald wieder öffnen können.

Früher habe ich in der Hospizarbeit Sterbende begleitet und dabei viele wertvolle Momente erlebt. Hier geht es vor allem um das einfache Da-Sein. Zum Teil habe ich heute noch Kontakte mit den Familien. Danach besuchte ich als Heimseelsorgerin die BewohnerInnen im Seniorenheim Mariahilf. Ein wichtiges Anliegen sind mir auch geflüchtete Menschen. Mit einer afghanischen Familie hoffe ich auf einen guten Ausgang ihres Asylverfahrens.

Liebe Katharina, vielen Dank für dein beeindruckendes Engagement in Bregenz und das interessante Gespräch!

 

Thomas Berger-Holzknecht