Unter dem Motto „Gemeinsam auf dem Weg“ kamen am 6. März, bei strahlendem Sonnenschein, zahlreiche Familien zum Kindergottesdienst zusammen. Vor allem Erstkommunionkinder versammelten sich auf dem Kirchhof, um gemeinsam eine Versöhnungsfeier zu erleben.

Unter dem Motto „Gemeinsam auf dem Weg“ kamen am 6. März, bei strahlendem Sonnenschein, zahlreiche Familien zum Kindergottesdienst zusammen. Vor allem Erstkommunionkinder versammelten sich auf dem Kirchhof, um gemeinsam eine Versöhnungsfeier zu erleben. Versöhnung und Vergebung als innere Haltung und Beitrag zum Frieden sind gerade in diesen beunruhigenden Zeiten wichtige Themen und sollten von klein auf angesprochen und geübt werden.

Jeder Lebensweg ist einzigartig und auch der Rucksack, den wir alle dabeihaben, ist ein Unikum. Neben wertvollem Proviant in Form unserer Talente, Begabungen und der Liebe und Fürsorge unserer Familien und Freunde haben wir oft auch unnötigen Ballast dabei, der den streckenweise steinigen oder steilen Lebensweg noch zusätzlich erschwert.

Als Antonella große Steine aus ihrem Rucksack zog und überzeugend erzählte, wie sehr es ihr leidtue, dass sie die Mama und die Lehrerin wegen der nichtgemachten Hausaufgabe angelogen habe, dass sie es bereue, beim „Mensch ärgere dich nicht“ gemogelt zu haben und dass sie es sehr bedauere, ihren Bruder geschlagen zu haben, verstanden die Kinder, dass ein schlechtes Gewissen schwer wiegt.

Gemeinsam machten wir uns dann mit ein paar schweren Wanderrucksäcken auf den Weg und gingen um die Kirche, weil einem beim Gehen manchmal gute Ideen in den Sinn kommen. Tatsächlich kennen alle Kinder dieses Gefühl des schlechten Gewissens. Die Frage ist nur: Was tun damit? Wir suchten Hinweise in der Geschichte „Vom verlorenen Sohn“ und staunten über den Vater, der ohne große Worte, ohne Standpauke und ohne Vorwürfe seinen heimkehrenden Sohn in die Arme schließt und ein Fest für ihn ausrichten lässt. Vergebung zu erfahren ist ein befreiender Akt und wir können immer vor Gott treten und ihm unserer Sorgen erzählen. Beim „Raketengebet“ hatten die Kinder die Möglichkeit, ihre Fehler nach einem lauten Countdown in den Himmel zu schicken und ihr Gebet mit einem kräftigen „Amen“ zu besiegeln.

Was aber passiert, wenn uns von anderen Unrecht zugefügt wird, und uns niemand um Verzeihung bittet? Die Kinder fanden viele persönliche Beispiele für solche Situationen und bei einem weiteren Rundgang um die Kirche machten wir mit einem Kieselstein im Schuh die Erfahrung, wie es ist, in einem Schuh zu gehen, der drückt. Welche Erleichterung war es danach, die Steine aus den Schuhen zu schütteln! Genauso fühlt es sich an, wenn wir anderen vergeben, wir müssen es gar nicht laut aussprechen, dieser Akt passiert in unserem Herzen und ermächtigt und befreit uns. Jesus hat es uns schon im „Vater unser“ gelehrt: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“

Am Ende der Feier verbrannten wir noch unsere Fehler im reinigenden Feuer, wohlwissend dass unsere Fehler zu uns gehören und nicht versteckt werden müssen. Wenn wir aus ihnen lernen und ihre Lektion verstehen, wird auch aus dem größten FEHLER unser bester HELFER.

Wir beschlossen diese Feier, indem wir gemeinsam die mitgebrachten Speisen genossen und uns über das wertvolle Zusammenfeiern an dieser wichtigen Station auf dem Weg zur Erstkommunion freuten.

 

Christine Swoboda

Kinderliturgieteam