Vor 40 Jahren wurde unser Pfarrer Arnold zum Priester geweiht. Aus
diesem Anlass hat er uns einige Fragen beantwortet:

Wie ist es gekommen, dass du Priester geworden bist? Hattest du ein
Berufungserlebnis?
Nein, es hat sich entwickelt. Ich bin in einer traditionell christlichen Familie aufgewachsen, dann im christlichen Milieu des Marianums groß geworden, aber ich hatte nicht vor, Priester zu werden. Gespräche haben mich dann
nachdenklich gemacht und bewogen, Theologie zu „probieren“. Das fand ich von Anfang an überraschenderweise unheimlich interessant, gerade den ersten Abschnitt Philosophie. Gewiss haben mich dann Erfahrungen wie das
Auslandjahr in Rom und ein ‚Praxis-Sommer‘ bei Mutter Teresa in Kalkutta zu meiner Entscheidung motiviert – und schließlich der Satz von meinem damaligen Mentor Bischof Reinhold Stecher: „Sie können es wagen.“

Und wie ist es dann beruflich losgegangen?
Ich machte mein Praxis-Semester, an dessen Ende die Priesterweihe stand, in der Pfarre Rankweil, und weil man in Rankweil gerade einen Kaplan brauchte, konnte ich dort bei Pfarrer Bissinger meine erste Stelle antreten. Nach
sieben Jahren kam Dr. Josef Lampert von der Diözese und sagte: „Arnold, sieben Jahre sind genug. Es wird
Zeit zu wechseln. Entweder zwei, drei Jahre Kaplan in Mariahilf oder gleich Pfarrer in Herz Jesu. Ich entschied mich für Herz Jesu und bin jetzt bald 33 Jahre hier.

Was gefällt dir an deinem Beruf?
Das Erste ist: Dass man viel mit Menschen zu tun hat, und zwar mit Menschen fast von der Geburt bis zum Tod, mit Menschen aller Schichten – vom Bettler bis zum Millionär - , mit Gesunden und Kranken, inzwischen aber auch mit Menschen vieler Kulturen und Hautfarben. Da gibt es immernoch viel zu lernen.

Und das Zweite: Es geht nicht nur um Oberflächliches, sondern um die wahren Fragen des Lebens: „Woher komme ich? Wohin gehe ich? Welches ist der Sinn des Lebens?“ (Kardinal König)

Was hast du für Pläne?
Noch bin ich mit großer Freude als Priester tätig, zumal ich spüre, dass man meine Dienste braucht und dass auch andere mit Freude dabei sind, am Reich Gottes zu „arbeiten“. Wenn man mit Plänen auch vorsichtig sein soll
(„es kommt meistens anders als man denkt“), so tauchen doch manchmal Gedanken und Fragen auf, wann es Zeit sein wird, leiser zu treten. Aber es sind noch leise Fragen. Es gilt weiter wie vor 40 Jahren: „Mit Gottes Hilfe
bin ich bereit!“

Danke, lieber Arnold, für das Gespräch. Wir gratulieren dir von Herzen zudeinem Jubiläum und wünschen dir alles Gute, noch viel Schaffenskraft und Gottes Segen. | Cornelia Sinz-Rhomberg