Der dritte Adventssonntag heißt „Gaudete“ und bedeutet "Freut euch“! Johannes der Täufer ruft zur Umkehr auf und bereitet den Weg zu Jesus. Auf den ersten Blick scheint es in der Verkündigung des Johannes nichts zu geben, worüber man sich freuen könnte. Alles, was er sagt, klingt nach Zurechtweisung und Aufforderung zur Umkehr. Wir begreifen aber die Botschaft des Evangeliums, wenn wir einen tieferen Blick hineinwerfen.
Die Leute fragten ihn, was sie tun sollen. Er sagt, dass diejenigen, die zwei Gewänder haben, dem anderen, der keines hat, eines geben sollen. Das ist ein Werk der Barmherzigkeit.
Die Zöllner und Soldaten bitten ihn um Rat. Sie sollen keine ungerechten Abgaben erheben und nett zu den Menschen sein.
Er mahnt sie zu Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit. Johannes gibt den Leuten, die von ungerechten Handlungen verfolgt sind, die Hoffnung, dass unser Gott ein Gott der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit ist. „Gerechtigkeit üben und Recht ist dem Herrn lieber als Schlachtopfer“ (Sprichwörter 21,3). Wenn Menschen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit erfahren, dann ist das für sie eine Erfahrung von Freude.
Blicken wir auf die Person Johannes des Täufers. Die Menschen waren neugierig, ob er der Messias sei. Aber Johannes gibt zu, dass er nur den Weg bereitet. Seine Freude ist in Jesus Christus, im Messias. Wir lesen im Lukasevangelium, dass Johannes voller Vorfreude auf Jesus im Bauch seiner Mutter Elisabeth gehüpft ist. Später sagt Johannes: "Er soll wachsen, ich muss aber kleiner werden“. Es ist auch eine der Botschaften des Advents und der Weihnacht, die Demut!
Die Botschaft des heutigen Evangeliums ist, dass wir in unserer Vorbereitung auf die Geburt Christi barmherziger, gerechter und demütiger werden sollen. Vielleicht sind wir bereits solche Personen. Wir könnten uns aber auf jeden Fall alle gemeinsam bemühen, immer mehr so zu werden.
Kaplan Cliford Antony