Das Thema der Schrifttexte des 5. Sonntags in der österlichen Bußzeit ist das „Neu-Werden“.
„Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ (Joh 8,11)
So sagt es Jesus zur Ehebrecherin, nachdem alle weggegangen waren. Damit schenkt er dieser Frau eine neue Möglichkeit. Jesus gibt ihr einen Blick voller Hoffnung. Er eröffnet ihr eine neue Zukunft.
"Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Jes 43,19)
So ruft der Prophet Jesaja in der Lesung den Menschen zu. Damit will auch Jesaja den Blick auf eine trostvolle Zukunft richten. Er macht die Menschen wieder sehend für all das Gute, das schon da ist. Er weint und trauert mit ihnen. Aber er jubelt und freut sich auch mit ihnen.
Der Prophet Jesaja und jene, die hören und die Ehebrecherin und viele andere nehmen durch solche Worte den Boden unter ihren Füßen ganz neu war. Sie entdecken die Unebenheiten, staunen über die Vielfältigkeit der Beschaffenheit des Untergrundes, gehen auf trockenen Wegen und erfreuen sich über das Nass, das kühlt, jubeln über das, was heranreift und wächst, freuen sich über alles, was schon neu geworden ist und was noch entstehen wird. – Hoffnung! Sie alle gehen auf diesem Boden, dem Boden ihres Lebens weiter. Am dritten Sonntag in dieser Vorbereitungszeit auf Ostern war vom Boden die Rede. Mose wurde aufgefordert, seine Schuhe abzulegen, weil der Boden auf dem er steht heilig ist. (vgl. Ex 3,5)
Wir sind angehalten achtsam mit dem Boden, unserer Zukunft, unserem Leben umzugehen. Es liegt an uns allen, darauf zu achten, und zu pflegen. Das zeigt sich auch, wie wir uns uns selbst begegnen, uns unseren Mitmenschen nähern und sie achten. Das fordert mich, aber es macht mir Mut, dass ich mich immer wieder einlasse auf den Weg, den wir alle so selbstverständlich Leben nennen. Diese Worte wollen uns alle dem Ziel entgegenführen, das wir ebenso, wie die jetzige Zeit „Leben“ nennen. Wir sind auf dem Weg des Lebens, der uns in verdichteter Weise und Abfolge meine Lebensgeschichte deutet und letztlich Sinn, Erfüllung und vor allem ein Ziel gibt.
Halten wir also mit dem Propheten Jesaja und mit der Ehebrecherin Ausschau nach dem Neuen. Und es geschieht in der Auferstehung, in der Begegnung mit ihm, Jesus. Darauf gehen wir alle zu; zum einen jetzt in dieser besonderen Zeit, dann an Ostern, und schließlich an unserem eigenen Ostern!
Ostern kommt zum Vorschein, merkt ihr es denn nicht!
"Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Jes 43,19)