So heißt es in einem volkstümlichen Weihnachtslied, das vielen von uns in Wort und Melodie bekannt ist, schreibt Pfr. Manfred Fink in seinen Gedanken zum Weihnachtsfest.
- „Alle Jahre wieder“ dieses Spektakel – denken möglicherweise Menschen, die mit Weihnachten nichts am Hut haben.
- „Alle Jahre wieder“ dieses Suchen nach Geschenken – kommt vielleicht jenen in den Sinn, die dessen überdrüssig sind.
- „Alle Jahre wieder“ Besuche machen und ebenso empfangen – ist der Seufzer jener, die sich an diesen Tagen einfach nach Ruhe sehnen.
- „Alle Jahre wieder“ dürfen wir feiern, dass Gott in Jesus uns so nahe kommt, so freuen sich alle, denen Weihnachten und diese Festzeit vom Ursprung her lieb und teuer ist.
„Alle Jahre wieder“ verdichten sich die biblischen Texte in der Adventszeit bis hin zum Weihnachtsfest. Ja, sie sind einerseits wirkliche Dichtung und sie sind sehr dicht. Und in der Heiligen Nacht, eben: „alle Jahre wieder“ – hören wir, von der Geburt Jesu und von der Vision des Jesaja. In beiden Texten keimt die Hoffnung auf, dass Neues werden wird, dass das Licht stärker ist als alle Dunkelheit, dass der Frieden sich durchsetzen wird gegen allen Streit und Krieg, gegen Willkür und Gewalt.
Der Prophet Jesaja in seiner bildhaften Sprache erwähnt es: „… den Stock des Antreibers zerbrachst du … Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers“ (vgl. Jes 9,3-4). Und all das gipfelt in der Aussage der Engel an die Hirten in Betlehem, die Jesu Geburt als große Freude ankündigen und Gott loben: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lk 2,14). Bis heute ist es eine Sehnsucht der Menschen, dass Frieden ist auf Erden, dass sich Menschen, Völker, Nationen achten, respektieren, einander zum Leben verhelfen.
„Alle Jahre wieder“ spüren wir wie unerhört diese Worte noch immer sind.
Ich wünsche Ihnen, geschätzte Leser:innen, ein friedvolles und vom Retter, dem Christus, gesegnetes Fest der Weihnacht! Wagen Sie es so wie „alle Jahre“ auch in diesem Jahr dieser Botschaft eine Chance zu geben, dass sie Wirklichkeit wird.
Mag. Manfred Fink
Pfarrer, Gemeindeleiter in St. Gebhard und Moderator im Seelsorgeraum „Katholische Kirche in Bregenz“