Ein Brief an die Pfarrgemeinden von Pfarrer. Mag. Manfred Fink.

Bregenz, 15. Mai 2020

Liebe Schwestern und Brüder in den Bregenzer Pfarrgemeinden!
Liebe Leserinnen und Leser!

Einen herzlichen Gruß entbiete ich Ihnen allen!
Mit diesem Sonntag ist es endlich so weit: nach zwei Monaten Zwangspause dürfen wir auch in den Kirchen in Bregenz wieder Gottesdienste feiern.

Nach der notwendigen „Vollbremsung“ Mitte März in allen Bereichen des öffentlichen Lebens und mit Auswirkungen hinein in das private Leben von uns allen stehen wir an einem Punkt, wo manches wieder möglich ist. Es kommt mir so vor, als ob wir wie in der Fahrschule das Anfahren am Berg üben: Füße am Gas- und Kupplungspedal, die Handbremse angezogen und dann langsam die Bremse lösen, Kupplung kommen lassen, sanft Gas geben, um anzufahren. Es ist eine Übungssache gewesen, bis wir es verinnerlicht hatten und heute so selbstverständlich anwenden. Mit den Gottesdiensten in unseren Kirchen wird es ähnlich sein. Es gilt Ungewohntes und Neues zu erproben und in der Umsetzung zu erlernen, weil es derzeit einfach noch notwendig und wichtig ist.
Ich bitte Sie daher ganz besonders, sich an die Regeln zu halten.

Es ist ein Zeichen gelebter Nächstenliebe und Rücksichtnahme die wir einander schenken.

  • Wer krank ist, sich krank fühlt oder bei wem Verdacht auf eine Erkrankung besteht, muss von einem Mitfeiern in der Kirche absehen!
  • Beim Betreten der Kirchen sind die Hände zu desinfizieren! Desinfektionsspender sind am Eingang.
  • Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist verpflichtend! Diesen Schutz bitte selbst mitbringen. In Verantwortung für die anderen ist es geboten, diese Bedeckung zu tragen.
  • Die Plätze in den Kirchenbänken sind markiert und somit ist das Einhalten des vorgegebenen Abstands leicht möglich! (Menschen, die im selben Haushalt leben, dürfen direkt nebeneinander Platz nehmen.)
  • Wir schütteln und reichen einander keine Hände!
  • Der Kommunionempfang (nur Handkommunion!) ist möglich. Die Regeln werden vor dem Empfang der Kommunion in den Gottesdiensten erklärt.
  • Der Gesang ist reduziert! Wir beschränken uns auf die wichtigsten Gesänge der Messfeier.
  • Die Opferkörbe stehen beim Ausgang und werden nicht durch die Bankreihen gegeben. Wir sind dankbar für Ihre Bereitschaft, Ihren Beitrag zu geben.
  • Am Ende des Gottesdienstes beim Verlassen der Kirche bitte auf den gebotenen Abstand achten.

Die maximale Anzahl der Mitfeiernden in den Kirchen ergibt sich aus der Größe des Kirchenraumes im Verhältnis 1 Person pro m2 der Gesamtfläche. Das heißt für die Kirchen

in Bregenz:

Pfarrkirche St. Gallus                                80 Personen
Pfarrkirche Herz Jesu                               120 Personen
Pfarrkirche Mariahilf                                60 Personen
Pfarrkirche St. Kolumban                         60 Personen
Pfarrkirche St. Gebhard                            60 Personen

Die Pfarrkirche St. Wendelin/Fluh, Seekapelle, andere Kapellen und Gottesdiensträume sind zu klein, um derzeit dort gemeinsam feiern zu können.
Die Messfeier um 8 Uhr in der Seekapelle wird nach St. Gallus verlegt.
An den Werktagen verzichten wir noch auf die Feiern in der Seekapelle. Es sind an jedem Tag in einer der Pfarrkirchen Gottesdienste zur gewohnten Uhrzeit.

Ich lade ein, wem es zeitlich möglich ist, auf diese Feiern alternativ auszuweichen.

Liebe Leserinnen und Leser, die wir im Glauben verbunden sind!

Vor einigen Wochen erhielt ich von der Frau meines Neffen per Brief Grüße von jenseits der geschlossenen Grenze mit dem Dank für unsere wöchentlichen Aussendungen vom Seelsorgeraum. Danke, Katharina!

Auf der Bildkarte finden sich folgende Worte:

Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann
den Mut,
Dinge zu ändern, die ich ändern kann
und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.

So ist es schon einige Zeit – wir fühlen uns hilflos, wenn es darum geht in der Corona-Zeit etwas zu ändern;
die Gelassenheit fehlt hin und wieder im Wissen um Regeln und Anordnungen, die uns einschränken.
Aber in der Unterscheidung von Not-wendenden und Leben fördernden Dingen kann Zuversicht erwachsen und die Gelassenheit wieder erstarken.
Ich wünsche es uns allen.

Seien und bleiben sie weiterhin behütet!

Pfarrer Mag. Manfred Fink
Moderator