Wir feiern Advent.

Eine schöne Zeit liegt vor uns, reich an Gerüchen und Liedern.
Und eines dieser Lieder möchte uns mit Hilfe der ersten Strophe heute in den Advent hineinführen:

O Heiland, reiß die Himmel auf,
Herab, herab, vom Himmel lauf!
Reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
Reiß ab, wo Schloss und Riegel für!
(Gotteslob 231,1)

Friedrich Spee hat das Lied 1622 geschrieben. Der 30 jährige Krieg hatte gerade begonnen. Und 1666 hat das Lied dann auch seine eigene Melodie bekommen, die wir bis heute singen: ein flehentliches Lied, ein leidenschaftliches Lied.

Wir dürfen es nicht gemächlich singen - von "Reißen" ist die Rede und von "Laufen", von einem offenen Himmel und von zerbrochenen Schlössern.

Seit alters her wird im Advent eine große Sehnsucht laut:
Die Sehnsucht nach einem neuen Anfang, die Sehnsucht nach dem Kommen des Herrn.

Wir wissen: Gott kommt in unsere Welt, nachdem er den Himmel aufgerissen hat. Er wartet darauf, dass wir für ihn unser Herz wachsam öffnen, damit er eintreten kann, um in uns Wohnung zu nehmen.

Heute feiern wir den ersten Adventsonntag. Ein Lichtlein brennt. Was für ein bescheidener Anfang, aber schon bald können wir von einem Kind singen, dass uns vom großen Gott geschenkt worden ist und uns das Heil bringt.

Vikar Peter Moosbrugger