Wir stehen vor den größten Feierlichkeiten des Christentums, dem Osterfest. Mit viel Eifer wird für dieses Fest allerlei Vorbereitungen getroffen und wir freuen uns, wenn schließlich an Ostern die Familie zusammenkommt, wir die Osternacht mitfeiern bzw. am Fernseher der Papstmesse beiwohnen.

Dabei war das erste Osterfest alles andere als eine schöne Feierlichkeit - Zweifel und Erschrecken war damals das vorherrschene Gefühl (Mt 28, 17 und Lk 24, 37). Die Freunde und Freundinnen Jesu hatten die schlimmste Katastrophe mit Jesu Tod erleben müssen. Angst war die vorherrschende Gefühlslage der Jünger Jesu (Apostel versperrten aus Furcht die Tür, Joh 20, 19f). Alle Hoffnung ist zerbrochen, die Bilder der Kreuzigung Jesu sind Johannes und Maria gegenwärtig. Ende.

Es gäbe uns heutigen Christen nicht, wäre es dabei geblieben! All das, was Jesus zeit seines irdischen Lebens getan hat, all die Zeichen und Wunder hatten offensichtlich nicht die Kraft gehabt, dass die Jünger und Jüngerinnen Jesus als Messias verkünden aufgrund des dreieinhalb Jahre lang Erlebten, aufgrund Jesu Predigten. Allein Jesu Auferstehung hat die Jüngerinnen (sie waren die ersten Auferstehungszeuginnen, deren Botschaft die Jünger zunächst für "Geschwätz" hielten (Lk 24, 11)) und schließlich auch die Jünger dazu bewogen, Jesus als Messias zu verkünden, der durch den Tod hindurch nun ewig Lebt, selbst als das eigene Leben auf dem Spiel stand.

Wenn ich mir all das wieder vergegenwärtige, wird Ostern nicht nur gefühlt ein "nettes Fest", es ist der Grund meiner Hoffnung, dass ich all meine Lieben, die durch den Tod hindurch in das neue Leben gerufen worden sind, wieder sehen werde. So wird der Auferstandene auch deine und meine verschlossenen Türen im Herzen für das neue Leben öffnen, das heute schon beginnt. Gott sei Dank!

                                                                                                  Norbert Attenberger, Pastoralassistent

Das Team der Katholischen Kirche im Lebensraum Bludenz wünscht euch frohe Ostern!