Kirchenglocken
Allgemein
Glocken begleiten unseren Alltag seit Jahrhunderten. Den meisten fallen Sie längst nicht mehr auf. Nur noch eine Begleiterscheinung. Doch früher waren sie Taktgeber, Zeitsignal, Rufzeichen. Bestimmten maßgeblich den Tagesablauf der Bevölkerung. Warnten vor Gefahren und riefen zu Freudenereignissen.
Heute tun sie das immer noch. Und manche stört das. Für andere gehören sie noch immer zum Indiz einer christlichen Kultur des Abendlandes wie nichts anderes. Und auch, wenn sie viele nicht mehr beachten – wenn es plötzlich still wird von den Türmen fällt es sofort auf.
Glocken prägen wie nichts anderes die klangliche Identität einer Stadt. Andere Umweltgeräusche sind vielerorts gleich, die Glocken jedoch immer verschieden. Und viele Menschen erkennen die Glocken ihrer Heimat sofort. So haben auch viele Menschen, die zur Kirche wenig Bezug haben, eine enge Bindung zum Glockengeläute, es gehört für uns zum Alltag dazu. Und wenn eine Glocke läutet oder viele Glocken ein Klangmeer bilden, schaltet man doch kurz ab und wird still, lauscht für eine Weile dem Klangrausch – denn Glockengeläute ist ein Zeichen des Friedens!
Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen erklären, wann und warum unsere Glocken läuten. Zudem finden Sie Links, auf denen die Glocken unserer Kirchen kurz vorgestellt werden.
Warum läuten die Glocken?
Grundsätzlich gibt es zwei Arten, Glocken zum Klingen zu bringen.
- Das schwingende Läuten, bei dem die gesamte Glocke in Bewegung ist und der Klöppel im Innern auf beiden Seiten den Klangkörper erregt. So erklingen die Glocken zum Angelus- oder Tagzeitläuten und vor Gottesdiensten, um die Menschen zum Gebet aufzurufen oder zum Gottesdienst einzuladen. Das Glockenläuten unterliegt auch der freien Religionsausübung und ist gesetzlich geschützt.
- Der Uhrschlag, bei dem ein von der Turmuhr angesteuerter Hammer von außen auf die ruhende Glocke schlägt, um die Zeit anzuzeigen. So ist es in vielen Kirchen jede Viertelstunde der Fall. Der Uhrschlag ist übrigens ein städtisches Zeichen, da Städte und Gemeinden früher für das Anzeigen der Uhrzeit zuständig waren, als die Menschen noch keine Uhren zu Hause hatten.
Turmuhren mit Uhrschlag gibt es im Seelsorgeraum Bludenz in Heilig Kreuz, St. Laurentius (wo übrigens noch eine über hundertjährige mechanische Turmuhr den Dienst versieht!) und St. Martin in Bürs.
Wann läuten die Glocken?
- Der Uhrschlag erklingt jede Viertelstunde mit einer kleinen Glocke. Zur vollen Stunde schlägt eine große Glocke die Anzahl der Stunden nach.
- Morgens, mittags und abends läutet eine Glocke für wenige Minuten den „Angelus“. Die Menschen werden aufgerufen, den „Engel des Herrn“, ein altes Gebet, zuhause zu beten.
- Am Abend erklingt nach dem Angelus noch kurz eine kleine Glocke zum „Armseelenläuten“, dem Gedächtnis an unsere lieben Verstorbenen.
- Jeden Freitag um 15 Uhr läuten im ganzen Land die Glocken. Meist erklingt die größte Glocke zum Gedächtnis an die Sterbestunde Jesu Christi am Kreuz.
- Am Samstagabend wird vielerorts um 17 oder 18 Uhr zum Sonntageinläuten . Hierzu läuten mehrere oder alle Glocken gemeinsam und verkünden das Ende der Arbeitswoche und den Beginn des Sonntags, des Ruhetages, des Tags des Herrn. Diese Tradition ist im gesamten deutschsprachigen Raum weit verbreitet.
- Vor Gottesdiensten erklingt eine Viertelstunde vor Beginn eine einzelne Glocke zum Vorläuten. Zum Zeichen, dass man sich auf den Weg in die Kirche machen und auf den Gottesdienst vorbereiten kann.
- Wenige Minuten vor Gottesdiensten läuten mehrere Glocken gemeinsam. Zu festlichen Anlässen erklingen alle Glocken, in der Fasten- und Adventszeit und zu Andachten läuten wenige Glocken. Das Zusammenläuten „Zämmalüüta“ lädt zur Andacht ein, zur inneren Einkehr und zum Weg ins Gotteshaus.
- Mancherorts wird mit der Sterbeglocke noch der Tod eines Gemeindemitglieds angezeigt.
Unsere Glocken
Auf den Türmen unserer Seelsorgeeinheit Bludenz hängen viele Glocken, von denen jede einzelne ihre eigene Geschichte erzählt und ein Unikat ist!
Die älteste Glocke ist die über zwei Tonnen schwere Susanna im mächtigen Turm der Laurentiuskirche. Die wertvolle Glocke ist über 500 Jahre alt und erzählt mit ihrem mystischen Klang von längst vergangenen Zeiten!
Die jüngsten Glocken sind die drei kleinen Klangkörper der Friedenskirche in Bürs. Erst 2008 gegossen ersetzen sie eine große Glocke, die einen Sprung bekam.
Die größten Glocken hängen in der Laurentiuskirche und in St. Martin in Bürs und sind beide aus Gussstahl gegossen. Die mächtigen Klänge der beiden großen Glocken mit knapp unter und über 3 Tonnen Gewicht schallen weit über den Walgau!
Die kleinste Glocke ist die alte Sterbeglocke in Lorüns. Mit nur etwa 25 Kilogramm Gewicht ist ihr Ton hell und zart, ihr Alter mit über 250 Jahren jedoch beachtlich!
Auf den folgenden Seiten finden Sie Beschreibungen der einzelnen Geläute mit Tonaufnahmen und Fotos.
Hl. Kreuzkirche -> https://createsoundscape.de/glocken-finder-2/detail/glockenfinder/id/5319-kath-pfarrkirche-heilig-kreuz-in-bludenz/?cb-id=68122
St. Laurentiuskirche -> https://createsoundscape.de/glocken-finder-2/detail/glockenfinder/id/5321-kath-kirche-st-laurentius-in-bludenz/?cb-id=68122
Dreifaltigkeitskirche -> https://createsoundscape.de/glocken-finder-2/detail/glockenfinder/id/5322-kath-dreifaltigkeitskirche-in-bludenz/?cb-id=68122
Franziskanerkloster -> https://createsoundscape.de/glocken-finder-2/detail/glockenfinder/id/5320-kath-franziskanerklosterkirche-mariae-namen-in-bludenz/?cb-id=68122
Kloster St. Peter-> https://createsoundscape.de/glocken-finder-2/detail/glockenfinder/id/5268-kath-dominikanerklosterkirche-st-peter-in-bludenz/?cb-id=68122
Urheber Beschreibung, Tonaufnahmen, Text und Bilder: Daniel Orth