Trauer bewegt - das zeigte ein voller Pfarrsaal und viele interessierte BesucherInnen beim Vortrag der bekannte Psychologin und Autorin Verena Kast, die als Gast des Katholischen Bildungswerkes der Region Feldkirch in Tisis zum Thema „Vom Umgang mit der Trauer“ sprach.

von Maria Ulrich-Neubauer

Verena Kast VortragWenn eine junge Frau aus Südtirol extra zu einem Vortrag nach Feldkirch-Tisis anreist, dann muss wohl zweierlei zusammentreffen: ein/e Top-Referent/in und ein Thema, von dem man persönlich betroffen ist. So geschehen, als die bekannte Psychologin und Autorin Verena Kast am 7. 11. als Gast des Katholischen Bildungswerkes der Region Feldkirch in Tisis vor einem vollen Saal zum Thema „Vom Umgang mit der Trauer“ sprach.

Das individuale Selbst
Der wichtigste Aspekt im Trauerprozess ist laut Frau Kast die Zurückentwicklung von einem Beziehungsselbst wieder auf das individuale Selbst. Hat man früher vieles gemeinsam erlebt und auch Arbeiten aufgeteilt ist man nun nach dem Tod bzw. einer Trennung wieder auf sich alleine zurückgeworfen und muss die Zukunft neu formulieren. Schwierig wird es, wenn man sein Selbst zugunsten des Partners aufgegeben hat.

Vier Phasen der Trauer
Im Trauerprozess kann man vier Phasen unterscheiden: die Phase des Nicht-Wahrhaben-Wollens, die Phase der aufbrechenden chaotischen Emotionen, die Phase des Suchens, Findens und sich Trennens und die Phase des neuen Selbst- und Weltbezugs. Wichtig ist zu erkennen, ob die persönliche Form der Trauer im normalen Rahmen bleibt (das kann auch über Jahre gehen) oder pathologische Züge aufweist, d.h. sich in eine Depression verwandelt hat. Im letzteren Fall ist professionelle Hilfe erforderlich.

Im Gespräch mit der Referentin war sehr berührend, wie offen Menschen von ihren persönlichen Fragen und ihrer Betroffenheit erzählten.