Zeit: Sonntag, 09.04.2017 von 19:00 bis 20:30
Ort: Dom St. Nikolaus, Feldkirch (auf Karte anzeigen)

Stabat Mater von Joseph Haydn

für Soli Chor und Orchester

Birgit Plankel, Sopran
Veronika Dünser, Alt
Stefan Gisinger, Tenor
Johannes Schwendinger, Bass

Domchor St. Nikolaus
Orchester der Dommusik

Leitung: DKM Benjamin Lack

Im Sommer 1761 hatte Joseph Haydn seinen Dienst bei Fürst Esterházy in Eisenstadt angetreten. Zunächst war er hier neben Gregor Joseph Werner als Vizekapellmeister tätig. Haydn hatte sämtliche musikalische Bereiche zu bedienen mit Ausnahme der Kirchenmusik, die dem Kapellmeister vorbehalten blieb. Nach Werners Tod übernahm Haydn dann auch diese Sparte.
Als erstes Kirchenwerk entstand 1767 das berührende "Stabat Mater". Nach der wahrscheinlichen Uraufführung am Hof der Esterházy erfuhr das Werk der Überlieferung nach im März 1768 in der Kirche der Barmherzigen Brüder in Wien seine erste öffentliche Aufführung. Dieser Aufführung folgten viele andere, bald war das Werk auch jenseits der Landesgrenzen, in Paris, Rom, Madrid und in London bekannt. Schon zu Haydns Lebzeiten war das "Stabat Mater" in zahlreichen Abschriften verbreitet wie kaum ein anderes seiner Sakralwerke und begründete Haydns Ruf als führender Vokalkomponist der Epoche.

Die Betrachtung der Schmerzensmutter ("Mater dolorosa") ist aus dem Mittelalter überliefert. Ein Beitrag dazu ist die Sequenz "Stabat Mater", eine christliche Trauerdichtung, deren Schöpfer wahrscheinlich dem Franziskanerorden angehört hat. Ausdruckstark beschreibt die Poesie Schmerz und Trauer Marias unter dem Kreuz Jesu und nimmt den Betrachter in das Mitleid(en) hinein. Seit jeher ist der Text auch Grundlage der zyklischen Sakralmusik, Komponisten von Palestrina bis Penderecki haben die Dichtung vertont. Zu den berühmtesten Werken zählen jene von Pergolesi, Dvorak, Schubert und eben jenes von Joseph Haydn.

Haydn gliedert das "Stabat Mater" für seine Komposition in vierzehn Abschnitte und fesselt den Zuhörer durch abwechslungsreiche Varianten der Besetzungen, der Tonarten und der Vortragstempi, wobei jedoch die Einheit der Stimmung stets gewahrt bleibt. Wie bei der Vertonung der "Sieben letzten Worte" wird der Opfertod Christi vor allem als Gnadenerweis der göttlichen Liebe dargestellt. Hier wie dort überwiegt nicht düstere Dramatik, sondern das Kantable, "Versöhnliche". Ganz in diesem Verständnis schließt das "Stabat Mater" mit einer strahlenden Fuge: "Paradisi gloria" - freudige Gewissheit des himmlischen Lebens.

Die Dommusik lädt herzlich zu dieser musikalischen Einstimmung in die Karwoche ein und freut sich über zahlreiche Freunde der Kirchenmusik.

Eintritt: € 18 • ermäßigt € 8 für Schüler und Studenten, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre frei
Karten: an der Abendkasse, Vorverkauf im Pfarrbüro und über die Mitglieder des Domchores.