Im ersten Weg-Impuls anhand der Broschüre "Die Sonne geht über allen auf" geht es um die Öffnung zu allen Religionen. Gottes Strahlen der Liebe erreichen alle.


Aus dem Konzilstext "nostra aetate":

In unserer Zeit, da sich das Menschengeschlecht von Tag zu Tag enger zusammenschließt und die Beziehungen unter den verschiedenen Völkern sich mehren, erwägt die Kirche mit um so größerer Aufmerksamkeit, in welchem Verhältnis sie zu den nichtchristlichen Religionen steht.
Gemäß ihrer Aufgabe, Einheit und Liebe unter den Menschen und damit auch unter den Völkern zu fördern, fasst sie vor allem das ins Auge, was den Menschen gemeinsam ist und sie zur Gemeinschaft untereinander führt.


Persönliche Aktualisierung
von Doris Fußenegger

Die Kirche möchte in einer Welt, die immer näher zusammenrückt, einen Beitrag leisten für den Dialog und für die Verständigung von Menschen. Im Dialog gehen Menschen aufeinander zu, begegnen sich auf Augenhöhe.

Der Text lädt ein, sich in diesem Sinne mit den nichtchristlichen Religionen auseinanderzusetzen. In der Begegnung mit diesen Religionen nütze ich die Chance, um nachzufragen und hinzuhören. Plötzlich bekommt Religion ein Gesicht – denn es begegnen mir Menschen. Wir wissen um denselben Ursprung – durch das Gespräch erkennen wir Gemeinsamkeiten, ohne ein schnelles Gleichmachen. Gleichzeitig halten wir auch Unterschiede aus und lernen die Vielfalt und Unterschiedlichkeit schätzen. Die Begegnung mit nichtchristlichen Religionen gibt mir die Chance, das Fremde und zugleich das Eigene kennenzulernen.

Wenn wir etwas über andere Religionen lernen, lernen wir etwas über uns selbst!

Für den Alltag: Das "Osman-Prinzip"
von Johannes Reis

Mit rauchendem Kopf sitze ich am Schreibtisch und überlege mir, wie ein Christ es angehen soll, die Begegnung mit Moslems zu gestalten. Wo kann ich anknüpfen? Religiöse Berührungspunkte sind da eine Überlegung wert:

Abraham, Jesus, Goldene Regel – da gibt es schon ein paar Punkte. Aber kann das so gelingen? Vielleicht kenne ich mich in der hohen Theologie doch nicht gut genug aus. Ich könnte mich auf das Brauchtum konzentrieren! Ein paar islamische Feiertage kenne ich, aber ich will eigentlich nicht krampfhaft nach einem Thema suchen. Wahrscheinlich ist es doch am besten, das mit der Begegnung der Chefetage zu überlassen. Ein „Gipfeltreffen“ von Priester und Imam, die wissen dann schon, worüber sie reden sollen …

Zwei Tage später: „Servus, Johannes! Kennst du mich noch?“ „Klar kenne ich dich noch, Osman! Wir sind ja gemeinsam in die Schule gegangen. Freut mich, dich zu treffen. Wie geht´s?“ „Gut. Und dir? Wo arbeitest du? Verheiratet? Kinder? Komm erzähl mir von dir!“ Kann gut sein, dass Begegnung nur nach dem „Osman-Prinzip“ gelingen kann – du erzählst aus deinem Leben und ich aus meinem, ganz zwanglos.

Symbol: Das Kreuz
von Agnes Juen

Das Kreuz symbolisiert die Verbindung zwischen Himmel und Erde  und bedeutet für uns Christ/innen Befreiung durch Jesus Christus und von Gott geschenktes Heil – Hoffnung und Leben.

Ausgespannt mit unseren Armen verbinden wir uns auf der Horizontalen mit allen Menschen und auf der Vertikalen mit Gott. Wir konzentrieren uns auf die Längsachse und spüren, wie wir über uns hinauswachsen in die Weite Gottes. Gott ist größer als alles, was es gibt. In Gott sind wir.

 

Broschüre Die Sonne geht über allen aufTexte und Bild sind der Broschüre
"Die Sonne geht über allen auf"
entnommen.

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