Pfarrkirche  "Zum Heiligen Johannes dem Täufer"
Klösterle a. A.

In der heutigen Gemeinde Klösterle dürfte sich jene Marienkapelle befunden haben, die Graf Hugo von Montfort 1218 dem Johanniterorden übergab. Das dann errichtete „Clösterlin“ gab dem Ort und schließlich dem ganzen Tal seinen Namen. Auf den Orden ist auch das 1332 erstmals erwähnte Patrozinium des Hl. Johannes der
Täufer zurückzuführen.

Die mittelalterliche Kirche wurde 1609 durch einen barocken Neubau des Feldkircher Stadtmaurers Melchior Morscher ersetzt. Diese Kirche wiederum hatte bis 1974 Bestand. Erhalten geblieben ist der 1660 mit barocker Zwiebelhaube errichtete Turm. Ihr barockes Inventar erhielt die „alte“ Kirche von Klösterle 1774, als neue Altäre und die Kanzel angeschafft wurden. Dafür verantwortlich zeichnete der damalige Pfarrer Johann Josef Gaßner, der als Exorzist und Wunderheiler großes Aufsehen besaß. Einzig der ehemalige Kreuzaltar befindet sich heute noch in Klösterle, in der Vorhalle der jetzigen Kirche.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erwies sich die barocke Kirche bald als zu klein und vor allem als sehr baufällig. Im Laufe der Jahre stellte sich heraus, dass – unter Einbeziehung des alten Turmes – nur ein Neubau Abhilfe schaffen konnte. Den einzigen Plan nach Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs
reichte der fast 90-jährige Clemens Holzmeister ein, der reichlich Erfahrung mit Kirchenbauten vorweisen konnte. Der achteckige Kirchenbau nach seinen Plänen konnte schließlich 1974 in Angriff genommen werden.

Wertvolles Inventar aus der alten Kirche fand auch im neu errichten Gotteshaus Verwendung. Neben dem erwähnten barocken Kreuzaltar waren dies unter anderem die Lindenholzplastik der Muttergottes aus der Zeit um 1630 (welche dem Feldkircher Bildhauer Erasmus Kern zugeschrieben wird) sowie barocke Darstellungen der zwölf Apostel und die Kreuzwegstationen.

MMag. Othmar Lässer

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