Im Oktober und November waren spirituell Interessierte zu zwei Impulstreffen ins Diözesanhaus Feldkirch eingeladen. Sie kamen zahlreich - die Themen der neuen Broschüre "Die Sonne geht über allen auf" stießen auf großes Interesse. Die Referenten Prof. Siebenrock sowie Vertreter der verschiedenen Weltreligionen haben den Abenden eine besondere Note gegeben.

Die Sonne steht in den Religionen für Göttliches und für Licht, das allen leuchtet. Im dritten Erinnerungsjahr an das II. Vatikanische Konzil greifen wir die Öffnung der Kirche zu allen Religionen und Andersdenkenden auf. Beim ersten Impulsabend hat Univ. Prof. Roman Siebenrock dieses Ereignis auf eindrucksvolle Weise in der großen und interessierten Runde in einen aktuellen Rahmen gestellt. Der gegenseitigen Wertschätzung und der Haltung des Dialogs wurde besonders an diesen Impulsabenden Raum gegeben.

Monika Gorbach aus Kennelbach gibt dazu ihre ganz persönliche Rückmeldung:

„Titel und Broschüre haben mich angesprochen, weil wir uns im Bildungskreis und Pfarrgemeinderat Kennelbach  schon  Gedanken darüber gemacht  haben, wie es gelingen kann, als christliche Gemeinde offen zu sein für alle Menschen, die bei uns leben.
Was mir von den beiden Impulsabenden geblieben ist:

  • der ausgezeichnete Vortrag von Roman Siebenrock - Menschen mit solcher Theologie sind für mich Ermutigung, mit dieser manchmal so schwerfälligen Kirche unterwegs zu bleiben

  • andere Ansichten,  Kulturen und Religionen können bereichernd und verbindend sein, wenn sie ein „Gesicht“  bekommen

  • ein Gefühl von Weite, dort, wo lebendige Begegnungen möglich sind

  • der Dialog nach Bohm (und Buber)  als  eine beeindruckende Form der achtsamen Kommunikation

  • die Aktualität von „Nostra aetate“  (Vision und Auftrag für die Zukunft)…

  • die Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben und den Grundlagen fremder  Religionen kann zu Verständigung und gegenseitiger Achtung führen…

Im Bildungskreis EFFATA in Kennelbach möchten wir weiterhin in diesem Sinne auf dem Weg bleiben  z.B. durch  Exerzitien im Alltag oder einen Pilgerweg …"
   
Bei den beiden Impulstreffen und beim Pilgerhock haben sich über 90 Interessierte auf die Impulse der neuen Broschüre „Die Sonne geht über allen auf“ eingelassen, die mit praktischen Anregungen und einem speziellen Fokus von Dr. Agnes Juen vorgestellt wurde.
Der Akzent lag auf den verbindenden Elementen der Religionen, sowohl im spirituellen Bereich als auch in der Ethik. Die Begegnung mit anderen Religionen gibt uns die Chance, das Fremde und zugleich das Eigene kennenzulernen.

Die Haltung des Dialogs ist ein Weg, dies zu fördern. „Im Dialog erfahre ich bei Erwachsenen und Jugendlichen immer wieder den Zauber, wie mit dem einfachen Mittel des Sprechsymbols und dem Bemühen um die dialogischen Haltungen in kurzer Zeit Tiefgang, Intimität, Stille und das Gefühl der Gemeinsamkeit entstehen, wie die Menschen offen und ernsthaft werden und sich auf das Gemeinsame einschwingen, sagt Mag. Peter Mennel, der den Dialog nach David Bohm auf eindrucksvolle Weise mit der Runde durchgeführt hat.

Dass Vertreter der Religionen live dabei waren und sich persönlich eingebracht haben, hat den Begegnungen eine besondere Note gegeben.
„Was du willst, das man dir tu, das tu auch anderen“,  lautet die gemeinsame Regel für ein gutes Zusammenleben in allen Religionen.

Ernst Müller, der an allen Abenden teilgenommen hat, gibt uns folgende Eindrücke wider:

„Die Haltung des Dialogs beeindruckt mich. Da steckt wahnsinnig viel drin. Wer den anderen Menschen respektiert, kann auch von ihm gewinnen. Ich muss meine Meinung nicht aufzwingen und ich kann von jedem Gesprächspartner lernen. Das Offensein für andere Religionen und ihren Vorstellungen finde ich wichtig.“

(Agnes Juen)