Gibt es so etwas wie Zusammenhalt in einer modernen Gesellschaft der Vielfalt überhaupt noch? Und wenn ja, wie sieht das aus? Das ist nur eine der drängenden Fragen, die das 5. EthikForum am kommenden Freitag, 28. Februar, im Dornbirner Kulturhaus aufgreift. Und diskutiert wird dabei quer über alle religiösen und kulturellen Grenzen hinweg.

In Vorarlberg, wie in vielen Regionen der globalisierten Welt, wird das Phänomen immer spürbarer, dass die Mitglieder einer einst als homogen empfundenen Gesellschaft sich plötzlich einer Vielfalt an Lebensentwürfen und kulturell-religiösen Hintergründen gegenüber sehen. Die zentrale Frage dabei ist, wie eine Gesellschaft mit dieser Vielfalt gut umzugehen lernt, um sie letztlich als Schatz und Bereicherung für das Zusammenleben zu erschließen.


Am Freitag, dem 28. Februar,  greift das EthikForum Vorarlberg dieses Thema auf und spürt in Vorträgen, einem Marktplatz mit Vorarlberger Begegnungs-Initiativen und interessanten Workshops der Frage nach, wie ein Zusammenleben trotz oder gerade wegen dieser Vielfalt gelingen kann.
“Die Frage, wie wir als Gesellschaft auf Dauer zukunftsfähig sind, hängt ganz entscheidend von der Art und Weise ab, wie wir alle mit der zunehmenden Vielfalt an Lebensentwürfen, Religionen und Weltanschauungen umgehen. Das EthikForum 2014 bietet allen Interessierten eine Plattform, sich zu diesem Thema zu informieren und zu vernetzen.“

 

Den ethischen Diskurs fördern

Es sind gesellschaftlich relevante, drängende Fragen, die sich das EthikForum Jahr für Jahr stellt und der besondere Reiz dieses Formats liegt wohl auch darin, dass sich hier kirchliche wie nicht-kirchliche Institutionen aus einem Ethik-Netzwerk zusammenschließen, um miteinander den ethischen Diskurs zu verschiedenen Themen zu fördern.

Das geschieht u. a. in Lerncafes und Workshops, mit dem Marktplatz der Initiativen, auf dem sich heuer z. B. die Offene Jugendarbeit Lauterach ebenso präsentieren kann wie das Bildungshaus Batschuns mit seinem interkulturellen Lehrgang, der Mimosa Frauenverein für Bildung und Kultur, die Gemeinde Altach mit ihrem Konzept der gelebten Integration, der Theaterverein Motif oder die ARGE Christen und Muslime im Gespräch.

Was zählt in einer Gesellschaft?

Die Referntinnen schließlich zeigen anhand der Themen, die sie in Dornbirn zur Diskussion stellen, die inhaltliche Breite des EthikForums. Da ist zum einen Kübra Gümüsay, Journalistin, Studentin und Bloggerin, praktizierende Muslima und Feministin, die in Dornbirn ihre persönliche Einschätzung zu den Themen Integration, Rassismus, Toleranz und inspirierende Vielfalt referieren wird.
Da ist zum anderen Prof. Dr. Brigitte Hasenjürgen von der Katholische Hochschule NRW, die skizziert „Was zählen soll in einer Gesellschaft der Vielfalt und wie eine demokratische Migrationsgesellschaft zukunftsfähig ist“, während Dr. Eva Grabherr, Geschäftsführerin von „Okay. zusammen leben“  den Fragen und Herausforderungen eines guten Zusammenlebens in Vielfalt nachspürt. 

 

Das EthikForum ist ein Ort der Vernetzung

Es ist mit seinen Workshops, Vorträgen und Lerncafes ein Ort der Auseinandersetzung mit aktuellen Themen, die die Menschen in der Region bewegen. Das EthikForum soll aber auch ein Ort sein, an dem Information, Diskussion, Begegnung und Austausch gelebt werden - von und mit allen, die unsere Gesellschaft mitdenken und mitgestalten wollen.

Termin

5. EthikForum Vorarlberg
Zusammenleben in Vorarlberg

28. Februar, 9 – ca. 15.30 Uhr
Kulturhaus Dornbirn

www.ethikforum.at

Begrüßung: Diözesanbischof Dr. Benno Elbs

Referentinnen: Kübra Gümüsay, Oxford, Journalistin, Studentin und Bloggerin, Prof. Dr. Brigitte Hasenjürgen, Fachbereich Sozialwesen, Katholische Hochschule NRW, Dr. Eva Grabherr, Geschäftsführerin von "Okay.zusammen leben", der Projektstelle des Landes Vorarlberg für Zuwanderung und Integration

Moderation: Thomas Matt, Vorarlberger Nachrichten

Veranstalter: EthikCenter der Katholischen Kirche Vorarlberg, Katholisches Bildungswerk, Bildungshaus St. Arbogast, Bodensee Akademie, Schloss Hofen