Dieser Gedanke ist das große Leitmotiv, das Mathias Bitsche währender der vergangenen Monate der Vorbereitung begleitete. Am Freitagnachmittag wurde er von Bischof Benno Elbs im Feldkircher Dom zum Priester geweiht.

Eine zweite Bildergalerie von der Priesterweihe und der anschließenden Agape finden Sie hier

„Mit Gottes Hilfe bin ich bereit“, so klar und eindeutig steht diese Antwort des Weihekandidaten im Raum. In ihr bündeln sich die Monate, in denen sich Mathias Bitsche aus Thüringen für das Priesteramt entschied und gleichzeitig ist diese Antwort auch erst der Anfang.

"Alle sind eingeladen, den Beginn meiner Zukunft zu feiern"

Nun stehen Priesterweihen heutzutage nicht zu oft auf der Tagesordnung. Umso größer war natürlich die Freude und das Interesse aller – Familie, Freunde, Verwandte, Bekannte – die Mathias Bitsche bei seiner Priesterweihe im Feldkircher Dom begleiteten.

Das war ihm, so Mathias Bitsche im Gespräch, wichtig – zu wissen, dass er „den Weg nicht alleine gehen muss“, zu wissen, dass da Menschen sind, die ihn unterstützen. „Jeder und jede soll sich eingeladen fühlen, mit mir gemeinsam den Beginn meiner Zukunft als Priester zu feiern. Im Mittelpunkt soll dabei aber nicht ich, sondern die Botschaft Jesu Christi stehen", sprach Mathias Bitsche die Einladung aus. Und sie kamen und sie kamen zahlreich. Sprich: der Feldkircher Dom war zum Bersten voll.

Beeindruckend für Auge und Verstand

Schon der Einzug der Priester war ein imposantes Ereignis, für das Auge wie für den Geist. Denn allen wurde klar, dass hier ein junger Mensch kommt, der für sich eine (Lebens)Entscheidung getroffen hat. Schon das allein beeindruckte. Und der Primizspruch, den sich Mathias Bitsche erwählt hatte – „Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn“ (Röm. 14,8) – verstärkte diesen Eindruck noch.

Gesten und Zeichen der Weihe

Beeindruckend war dann auch die gesamte Feier. Von der Vorstellung des Weihekandidaten, seinen Versprechen, die er vor dem Bischof und der versammelten Gemeinde ablegte, bis hin zur Handauflegung durch den Bischof selbst. In Stille ist diese Geste das Zeichen, mit dem der Bischof dem Weihekandidaten das Amt des Priesters überträgt. Und auch jede weitere Handlung wies immer darauf hin, welche Aufgabe der Jungpriester für sich und die Menschen um ihn übernommen hat. Sei es das Anlegen der priesterlichen Gewänder, die Mathias Bitsche von seinen Brüdern gereicht wurden, oder das Salben seiner Hände mit Chrisam. Alles ist darauf ausgerichtete, dass der Priester in Worten und in Taten die Botschaft Christi verkündet.

"Priester sind keine Buchhalter des Geistes"

Dieser Gedanke fand sich auch in den Predigtworten von Bischof Benno Elbs wieder. „Unser Ohr am Wort Gottes zu haben ist in der heutigen Welt entscheidend, wo ständig so viele neue Herausforderungen auf uns zukommen durch gesellschaftliche, politische, religiöse und kulturelle Veränderungen, damit wir wissen, wo der Anker für unser Herz, für unseren Weg ist. Und ein Priester, und auch ein jeder Christ, ist ein Hörender auf die Not der Menschen. (…) Und auch Papst Franziskus meint, der Priester wird für das Volk gesalbt und nicht dafür, um nur seine eigenen Pläne und Wünsche zu verfolgen, sondern um den konkreten Menschen nahe zu sein. Er lebt nicht, indem er sein Eigentum und seine Dienststunden ,abrechnet': Er ist kein ,Buchhalter des Geistes, sondern ein barmherziger Samariter auf der Suche nach den Bedürftigen'.“

"Hinweisen auf Christus"

Bischof Benno Elbs verglich schließlich das Wesen des Priesters mit dem von Johannes dem Täufer. In der bekannten Darstellung des Isenheimer Altars ist Johannes mit einem deutlich überlängten Zeigefinger dargestellt. Er deutet damit auf Jesus am Kreuz hin. „Viele von uns kennen noch die Sendung ,Heiteres Berufe-Raten‘ mit Robert Lembke, dort musste jeder Gast zu Beginn durch eine markante Geste andeuten, welchen Beruf er ausübt. Das Handzeichen des Priesters bei Robert Lembke wäre wohl dieses Zeigen, dieses Hinweisen auf Christus. Ich glaube, da liegt der Schatz unserer Religion, dass wir im Blick auf das Leben Jesu ein Modell unseres persönlichen Lebens haben, weil wir an Jesus sehen können, wie Gott handeln würde.

Nächste Station: Rom

Mathias Bitsche, der derzeit noch im Pfarrverband Götzis-Altach tätig ist, wird ab dem kommenden Herbst in Rom seine Studien fortsetzen. Diese Zeit sei ihm, so Bischof Benno Elbs, gegönnt. Zwei Worte aus dem Evangelium gab der Bischof dem jungen Priester aber für diese Zeit und für sein gesamtes Priesterleben noch mit: „Ich wünsche dir, lieber Mathias, dass es auch für dein Leben als Priester heißt, wie es für Johannes den Täufer geheißen hat: Die Hand des Herrn war mit ihm. Das Kind wuchs heran und wurde stark im Geist. Amen.“

Mathias Bitsche - Vita

Mathias Bitsche wurde 1989 geboren und wuchs in Thüringen auf. Mit neun Jahren stieg Mathias Bitsche als Ministrant aktiv ins pfarrliche Leben ein. Nach der Matura an der HAK Bludenz trat er ins Priesterseminar ein. Theologie studierte er zuletzt am Germanicum in Rom.

Im November 2015 wurde Mathias Bitsche von Bischof Benno Elbs in Götzis zum Diakon geweiht. Am 24. Juni folgte im Feldkircher Dom die Priesterweihe.

 

Termin

  • 25. Juni, 19 Uhr, Pfarrkirche Thüringen
    Abendlob mit anschließendem Einzel-Primizsegen
  • 26. Juni, 9.15 Uhr
    Abholen des Primizianten beim Elternhaus und Prozession zum Lindenplatz
  • 9.30 Uhr, Lindenplatz Thüringen
    Primiz - Festgottesdienst, musikalisch gestaltet vom Gemeinschaftschor des Pfarrverbandes.
    Anschließend Einzel-Primizsegen in der St. Anna Kirche und Fest im Saal der MMS Thüringen