Das Ergebnis der Volksbefragung vom 20. Jänner 2013 ist ein klarer Auftrag zur Aufwertung des Zivildienstes und des sozialen Engagements. Eine Stellungnahme von Dominik Toplek, Jugendseelsorger der Diözese Feldkirch.

Toplek Dominik Jugendseelsorger"Gerade in den Diskussionen um Wehrpflicht und Zivildienst, die sich nach der vergangenen Volksbefragung nun intensivieren, ist es mir und der Jungen Kirche Vorarlberg wichtig, zu einigen Punkten Stellung zu nehmen und Denkanstöße für die künftigen Reformpläne einzubringen.

„Zivildienst rettet die Wehrpflicht“

Hauptmotiv für das Abstimmungsverhalten war, so zeigten die Wahlanalysen der Medien, die Beibehaltung des Zivildienstes. Das „Ja“ erhielt also in weit weniger Fällen die Wehrpflicht als das soziale Engagement. Dass der Zivildienst die Wehrpflicht nun quasi gerettet hat, ist eine Ironie der Geschichte, wenn man bedenkt, wie viele junge Männer sich der Befragung der Gewissenskommission stellen mussten, um anstelle des Wehrdienstes den Zivildienst leisten zu dürfen.

Der Zivildienst muss aufgewertet und dem Präsenzdienst gleichgestellt werden

Das Ergebnis der Volksbefragung beinhaltet somit einen klaren Auftrag: der Zivildienst muss aufgewertet und dem Präsenzdienst gleichgestellt werden. Es kann und darf nicht sein, dass jene jungen Männer, die durch das Leisten ihres Zivildienstes zum Erhalt des Sozialsystems ganz wesentlich beitragen, immer noch schlechter gestellt sind. Wir wünschen uns auch die Öffnung dieser Form des sozialen Engagements für Frauen.

Stärkung des freiwilligen sozialen Engagements

Ein weiterer Schritt ist die Stärkung des Freiwilligen Sozialen Jahres (www.FSJ.at) und anderer Jugendfreiwilligendienste. Der Wille zum sozialen Engagement ist da, die dafür nötigen Voraussetzungen (leichter Zugang, finanziell leistbar) hinken hier doch noch deutlich nach.

Katholische Jugend und Jungschar als Geburtshelfer des Zivildienstes

Als Vertreter der Jungen Kirche und mit ihr der Katholischen Jugend und Jungschar in Vorarlberg möchte ich betonen, dass sich die Katholische Jugend (KJ) von Anfang an für die Einführung eines Wehersatzdienstes eingesetzt hat. Die KJ zählte bereits vor 1975 zu jenen Gruppen, die die Verankerung des Zivildienstes maßgeblich mitgestaltet und beeinflusst haben. Wir verstehen uns bis heute als Anwälte des friedlichen Zivildienstes.
Um die Grundgedanken dieser Arbeit voranzutreiben, wurde Anfang der 1980er Jahre eine diözesane Stelle geschaffen, die den Zivildienst als friedliche Alternative propagierte und dabei half, administrative Hürden für einzelne pfarrliche Einsatzstellen zu überwinden.

Die diözesane Zivildienstberatungsstelle ist heute eine landesweit anerkannte Auskunfts- und Beratungsstelle – nicht nur für Zivildienstleistende in kirchlichen Organisationen und Einrichtungen.


Für die Junge Kirche Vorarlberg
Dominik Toplek
Jugendseelsorger