Einen traurigen Bericht veröffentlichte gestern die Katholische Presseagentur Wien: Im Jahr 2006 Einen traurigen Bericht veröffentlichte gestern die Katholische Presseagentur Wien: Im Jahr 2006 wurde die Todesstrafe weltweit 1.591 Mal vollzogen. Im Jahr darauf 1.252 Mal. Im vergangenen Jahr 2008 wurden fast doppelt so viele Inhaftierte auf Basis eines Todesurteils hingerichtet. 2.390 Menschen. Dazuzurechnen ist eine Dunkelziffer, die "um ein Vielfaches höher liegt". Uneinholbar angeführt wird die unrühmliche Statistik von China, gefolgt vom Iran, Saudi-Arabien und Pakistan.

London-Wien, 24.3.09 (KAP) Der neu erschienene Jahresbericht von "amnesty international" (ai) beklagt einen deutlichen Anstieg an Hinrichtungen und Todesurteilen im vergangenen Jahr. Mit 2.390 Tötungen sei die Todesstrafe fast doppelt so oft vollzogen worden wie 2007 (1.252) und deutlich häufiger als 2006 1.591).

Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht "Todesstrafe 2008" weiter hervorgeht, stieg auch die Zahl der neu ausgesprochenen Todesurteile um weit mehr als hundert Prozent: 2007 waren es 3.347, 2008 dann 8.864.

Laut Bericht entfiel der Großteil der Hinrichtungen auf Asien und dort vor allem auf China. In der Volksrepublik gab es demnach mindestens 1.718 Hinrichtungen, das waren über 70 Prozent aller weltweiten Fälle. Vermutlich liege die Dunkelziffer aber um ein Vielfaches höher.

Im weltweiten Vergleich folgen der Iran (mindestens 346), Saudi-Arabien (mindestens 102), Pakistan (mindestens 36) und die USA (34). In den USA registrierte "amnesty" damit die niedrigste Zahl an Exekutionen seit 1995.

Todesstrafen wurden 2008 in 52 Staaten ausgesprochen, einem mehr als 2007. Hinrichtungen gab es in 25 Staaten. In Europa wendet laut ai lediglich Weißrussland die Todesstrafe an. Dort starben seit 1991 rund 400 Menschen bei Erschießungen. Im vorigen Jahr schafften laut Bericht Argentinien und Usbekistan die Todesstrafe ab. Damit hätten jetzt weltweit 138 Staaten sie aus ihren Gesetzen gestrichen oder wendeten sie in der Praxis nicht mehr an.