Einen "kreuz und quer"-Themenabend über den Umgang des Menschen mit der Natur präsentiert Doris Appel am Dienstag, dem 28. April, um 22.30 Uhr in ORF 2. Eröffnet wird der Themenabend mit dem Film "Springflut" von Juriaan Booij über Tuvalu, einen der ersten Staaten der Erde, der durch die globale Erderwärmung weggespült werden könnte. Danach, um 23.05 Uhr, befasst sich eine prominent besetzte Diskussionsrunde unter der Leitung von Michael Hofer mit dem Thema "Natur und Wirtschaft: Das Ende der Maßlosigkeit?".


"Springflut"

Ein Film von Juriaan Booij

Tuvalu, eines der kleinsten und abgeschiedensten Länder der Erde, liegt im Pazifischen Ozean und ist auf den meisten Landkarten kaum zu sehen. Doch es könnte ganz verschwinden - der Staat, Mitglied des Commonwealth und seit 1978 unabhängig, ist in Gefahr, in den Wellen unterzugehen. Zurzeit werden Evakuierungspläne entwickelt. Als einer der ersten Staaten der Erde könnte Tuvalu durch die globale Erwärmung weggespült werden. Die rund 12.000 Tuvaluer könnten zur ersten Nation von Klimaflüchtlingen werden.
 
Tuvalu ist deshalb so gefährdet, weil der höchste Punkt des Landes nur 4,5 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Die Durchschnittshöhe beträgt nicht einmal 2 Meter.

Dennoch weigern sich viele Menschen zu glauben, dass sie  wegziehen müssen. Sie tun dies mit Verweis auf die Bibel. Die Menschen vertrauen auf die Zusage Gottes an Noah, dass er die Erde nie wieder überfluten, werde. Dennoch stellt sich die Frage, was aus diesem Staat ohne die Basis seiner Heimatinseln werden soll? Was bleibt von der Kultur Tuvalus?

"Natur und Wirtschaft: Das Ende der Maßlosigkeit?"

Eine Diskussion unter der Leitung von Michael Hofer

Umweltzerstörung und ökologische Probleme gibt es seit Menschengedenken. In der Neuzeit jedoch hat sich das Verhältnis zwischen Mensch und Natur grundlegend verändert. Hatte man der Natur davor einen gewissen Eigenwert zugesprochen, so wurde sie mit der Entstehung der neuzeitlichen Naturwissenschaft zum bloßen Objekt, worüber der Mensch maßlos herrschen wollte. Die jahrhundertelange Zerstörung der natürlichen Ökosysteme zugunsten wirtschaftlichen Wachstums hat zur ökologischen Krise geführt, deren Bewältigung zu einer der drängendsten globalen Herausforderung geworden ist. Wird Ökologie in der Wirtschaftskrise einfach zu teuer oder hilft die derzeitige Weltwirtschaftskrise der Umwelt und birgt auch die Chance eines ökologischen Umdenkens? Was bedeutet die biblische Aufforderung "Macht euch die Erde Untertan" für den heutigen Menschen? Und: Klopft tatsächlich die vielbeschworene Klimakatastrophe bereits an der Tür? Oder ist die ständige Rede vom bevorstehenden Kollaps lediglich ein böses Spiel mit der Angst des Menschen?

Mit Michael Hofer diskutieren der Theologe und Biologe Günter Altner, der Journalist und Autor Henryk M. Broder, die Sozialökologin Marina Fischer-Kowalski und der Philosoph Vittorio Hösle.