Pater Georg Sporschill kam am 10. März 2009 in der Kulturbühne AmBach in Götzis ins Gespräch mit Vorarlberger Jugendlichen zu Fragen der Gegenwart und der Zukunft. Ein Bericht von Daniel Furxer.

Auf der Grundlage des Buches „Jerusalemer Nachtgespräche“ in dem Kardinal Carlo M. Martini und Georg Sporschill über Lebens- und Glaubensfragen. philosophieren, haben SchülerInnen der Oberstufe von allgemein und berufsbildenden höheren Schulen von September 2008 bis März 2009 mit ihren LehrerInnen Projekte durchgeführt. Acht Projekte wurden an diesem Nachmittag vorgestellt. Danach hatten die SchülerInnen Gelegenheit, mit Pater Sporschill ins Gespräch zu kommen.

Pater Georg Sporschill wollte mit diesem Projekt, das in Kooperation mit dem Schulamt der Diözese Feldkirch und dem Landesschulrat Vorarlberg entstanden und umgesetzt wurde, den Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich konstruktiv-kritisch mit dem Glauben zu beschäftigen.

Die Abschlusspräsentation war also ein Zuhören, ein Hinhören, welche Glaubensthemen Jugendliche von heute interessieren und wo die Reibungspunkte liegen. Diese Gelegenheit nutzten die Jugendlichen und gaben mit durchaus provokanten Statements ihrem Lebensgefühl Ausdruck. Die Themen Liebe und Freundschaft waren dabei zentrale Anliegen, denen sich einige Beiträge auf unterschiedliche Art und Weise näherten.

Sporschill richtete einen Appell an die Jugendlichen: „Die Liebe ist etwas Kämpferisches. Es ist eine Herausforderung und kein Zustand, bei dem man die Füße hochlegt. Im Bemühen um den Anderen, auch um Außenseiter, kommt die Liebe zum Ausdruck. Wenn ihr mit jemandem sprecht in eurer Klasse, mit dem sonst niemand spricht, und euch darum bemüht, dass er euer Freund wird, dann ist das Liebe.."

Auf die Frage eines Jugendlichen, wie er sich die Zukunft vorstelle, antwortete Sporschill: „Ich stelle mir die Zukunft wie heute Nachmittag vor. Es geht darum, die entscheiden Fragen und Meinungen auf den Tisch zu legen und darüber zu diskutieren. Ihr müsst für euch fordern, was euch richtig erscheint. Wenn ihr das macht, dann seid ihr Christen, die nach ihrem Gewissen leben.“

Zwischen den Präsentationen der SchülerInnen spielte und sang Bohuslav Bereta, gemeinsam mit Veronika Alton, Songs aus seinem selbst komponierten Rockgottesdienst ChurchSound.


Die präsentierten Projekte

Die 6b des BG Gallusstraße brachte sich mit einem Plakat zum Thema Liebe ein, die 4. Klasse der HTL Rankweil, Tiefbau sprach die Themen Verhütung und Homosexualtität in Form eines Filmes an. Die 7i Klasse des Borg Dornbirn erstellten einen Webblog, bei dem es um Gott, Glaube und die Kirche geht. Die 7b BG Gallusstraße präsentierten ein Powerpoint zum Thema Verhütung, Zölibat und Jugendpolitik in der Kirche. Die HLW St. Josef überreichte eine Scheck über 2.000 Euro an Pater Sporschill, die 6b des BG Dornbirn präsentierten einen Film zum Thema Kraft. Die 3a der HLW Rankweil zeigten einen Film über die verschiedenen Formen vom Liebe, die 3. Klasse der FW Dornbirn hatte eine Fotocollage zusammengestellt und die 4. Klasse des Musikgymnasiums Feldkirch sang und spielte zwei Lieder zum Thema Glauben, die sie selbst geschrieben hatten.

Die Projektpräsentationen der Jugendlichen haben auch Landeshauptmann Herbert Sausgruber, der als Zuhörer der Veranstaltung beiwohnte, beeindruckt: "Die jungen Menschen begegnen sozialen Fragestellungen mit großer Sensibilität. Die vorgestellten Projekte und die anschließenden Diskussionen haben deutlich gemacht, dass die Jugendlichen mit großem Ernst und beachtlichem Engagement bei der Sache sind". Seinen Dank richtete der Landeshauptmann einerseits an die Lehrpersonen, die den Schülerinnen und Schülern bei der Ausarbeitung der Projekte unterstützend zur Seite gestanden sind, und andererseits an Pater Georg Sporschill für dessen vorbildlichen Einsatz.