Mit Dr. Helga Kohler-Spiegel übernimmt erstmals eine Frau den Vorsitz im Kuratorium des Jugend- und Bildungshauses St. Arbogast. Sie folgt damit Pfarrer Elmar Simma nach. Vor allem wolle sie sich, so Kohler-Spiegel, dafür einsetzen, dass in Arbogast eine zeitgemäße, sympathische Sozialform von Kirche gelebt werden kann und dafür auch die nötigen finanziellen Ressourcen zur Verfügung stehen.

25 Jahre lang hatte Pfarrer Elmar Simma als Vorsitzender des Kuratoriums für das Jugend- und Bildungshaus von Anfang an Pionierarbeit geleistet. Das fing damit an, dass er selbst die Ziegel schleppte, die später das Jugend- und Bildungshaus formen sollten und das hörte mit der Leitspiritualität, die er als Kuratoriumsvorsitzender in die Arbeit des Bildungshauses einfließen ließ, nicht auf.
25 Jahre später übernimmt mit Helga Kohler-Spiegel die erste Frau den Vorsitz – und füllt ihn auf die Art des Hauses und vor allem auch auf ihre Art aus. 


„Meine Tätigkeit soll die Jugend- und Erwachsenenbildung in Arbogast unterstützen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken. Ich setze mich dafür ein, dass der offene und innovative Weg der Bildungsarbeit und Pastoral fortgesetzt werden kann, dass neue Herausforderungen diskutiert und bewältigt werden und dass dafür auch die notwendigen finanziellen Ressourcen vom Träger und von der öffentlichen Hand zur Verfügung stehen“, erklärt Kohler-Spiegel, die vor zwei Jahren teilweise den Visionsprozess „Arbogast 2000“ als Moderatorin begleitet hatte. Damals wurden Schwerpunkte erarbeitet und beschlossen, die nun auch ihre Arbeit mitbestimmen werden.

„Ja zur gelebten Kultur und Ja zur Jugend“

„Die erste Priorität ist, ein klares Ja zu der schon gelebten Kultur und Praxis der Gastfreundschaft, Achtsamkeit und weltoffenen christlichen Spiritualität, sie zu stärken, zu vertiefen und sie mit den dafür notwendigen Ressourcen auszustatten. Arbogast ist auch ein Ort der Jugend: Bei Orientierungs- und Einkehrtagen, Ministranten- und Musiksommerwochen, Öko-Schullandwochen und Lehrlingsworkshops kommen jährlich 7000 Jugendliche nach Arbogast und sind gerne im Haus. Diese Jugendarbeit soll weitergeführt werden. Dazu soll es in Zukunft neue Formate mit Jugendlichen geben. Die ,Junge Initiative Arbogast‘, die eine Beteiligung Jugendlicher am gesellschaftlichen Wandel zum Ziel hat, wird schon vorbereitet, bereits ab Herbst soll ein/e Projektleiter/in dafür angestellt werden“, gibt Helga Kohler-Spiegel erste Einblicke in das, was Arbogast in Zukunft an Konstantem und Neuem erwarten wird.

„Ein Haus der Vernetzung und Kooperationen“

Zudem werde es – gerade weil die religiöse Sozialisation keine Selbstverständlichkeit mehr ist - immer wichtiger, „die spirituelle Dimension in allen Themen und Lebensfragen zu erschließen, Menschen in spirituelle Praxis einzuführen, Liturgie zu feiern, neue Formen zu erproben. In Arbogast wird jetzt schon eine zeitgemäße, sympathische Sozialform von Kirche gelebt.“ Oder kurz und griffig formuliert: „Das Bildungshaus soll ein Haus der Initiativen, Vernetzung, Kooperationen sein.“


Das Kuratorium

Das Kuratorium entspricht in etwa dem Aufsichtsrat in einem Unternehmen. Es entscheidet grundsätzlich über das Gesamtkonzept der Bildungsarbeit des Hauses, genehmigt das jährliche Budget und den Geschäfts- und Jahresbericht. Das Kuratorium setzt sich zusammen aus dem Generalvikar, dem Pastoralamtsleiter, dem Jugendseelsorger, dem Finanzkammerdirektor, dem Hausleiter, dem/der Vorsitzenden des Freundeskreises und weiteren Vertreter/innen der Jugendarbeit und Pastoral. Das Kuratorium entscheidet auch über die Besetzung der Stelle der Leitung des Bildungshauses. Der oder die Vorsitzende wird vom Kuratorium gewählt und vom Bischof ernannt.


Prof. Dr. Helga Kohler-Spiegel

Professorin an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg im Fachbereich Humanwissenschaften, sie lehrt Pädagogische Psychologie und Religionspädagogik. Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin und (Lehr-)Supervisorin, Autorin von Fachbüchern und Referentin. 

 

www.arbogast.at