Heute berichteten eine Tageszeitung sowie ein Vorarlberger Onlinedienst über ein Hakenkreuz im Turm von St. Martin in Dornbirn. Fälschlicherweise wurde behauptet, dass damit heute noch Adolf Hitler gedacht werde. Das Hakenkreuz vom Kirchturm wurde im Zuge von Arbeiten im Jahr 1990 entdeckt und befindet sich im Stadtarchiv Dornbirn. Werner Matt vom Stadtarchiv Dornbirn reagierte auf die Falschmeldung mit einer Aussendung, die wir im Folgenden wörtlich wiedergeben:
Das 1936 vom Spengler Hans Nosko heimlich auf der Kirchturmspitze der Kirche St.Martin angebrachte Hakenkreuz aus Kupfer befindet sich nicht mehr dort. Im Jahr 1990 – also vor fast 20 Jahren - wurde es im Rahmen der Renovierung des Turmdaches entdeckt und enfernt. Es liegt heute im Stadtarchiv und ist Zeuge der politischen Kämpfe der damaligen Zeit. Der Entschluss der Pfarre St. Martin, dieses wertvolle Zeitdokument der Nachwelt zu erhalten und der wissenschaftlichen Arbeit zur Verfügung zu stellen, war richtig. Heute können damit unwissenschaftliche Spekulationen verhindert werden.
Als 1990 das Dach des Kirchturms neu eingedeckt wurde, bat der begeisterte Hobbyfotograf Dir.i.R. Josef Bischof einen der Arbeiter, für ihn Fotos von der Kirchturmspitze aus zu machen. Der Dachdecker kam diesem Wunsch nach und überreichte Josef Bischof die Kamera mit den Worten: “Am Ende des Films befindet sich eine Überraschung“. Als Direktor Bischof die entwickelten Fotos abholte, entdeckte er das Bild vom Hakenkreuz an der Kirchturmspitze.
Er informierte umgehend die Pfarre St. Martin und gab das Bild an das Stadtarchiv weiter. Die Pfarre ließ das Hakenkreuz sofort durch die Arbeiter entfernen. 2001 im Rahmen einer größeren Übernahmeaktion von Pfarrarchivalien wurde das Hakenkreuz zur Aufbewahrung an das Stadtarchiv übergeben. Damit wurde auch die Zugänglichkeit für die wissenschaftliche Forschung gewährleistet.
Als Download abrufbar: Dachdeckerarbeiten 1936 Nosko aus Dornbirner Schriften Nr. 11, Albert Bohle: Dornbirner Geschichte aus dem Kirchturmknopf von St. Martin