Am 18. März ist Wahltag und die rund 200.000 KatholikInnen der Diözese Feldkirch sind eingeladen, Teil dieses demokratischen Prozesses zu sein! Mehr als 1300 Ehrenamtliche kandidieren um die Plätze in den Pfarrgemeinderäten der 123 Vorarlberger Pfarren, Exposituren und Filialkirchen. Für die kommenden fünf Jahre werden diese Menschen das Leben an der Basis entscheidend mitbestimmen.

Feldkirch (PDF) „Gut, dass es die Pfarre gibt“ lautet der Slogan, mit dem die 1300 Laien-Kandidaten in die bevorstehende Pfarrgemeinderatswahl starten. Gut, dass es die Pfarre gibt, denn hier wird Kirche mitgestaltet und lebendig. Die Pfarre ist Treffpunkt, Basis, Ankerpunkt und Gemeinschaft. Hier wird miteinander gearbeitet, wird unterstützt, geholfen und begleitet – weil Menschen da sind, die sich für andere und damit für das Leben in der Pfarre engagieren und einsetzen. Ehrenamtlich.

„Wir können uns bei all jenen Frauen und Männern, die sich zur Wahl in den Pfarrgemeinderat stellen, nur bedanken. Manche von ihnen sind seit Jahren dabei, andere steigen neu ein. Ihnen allen aber ist die Pfarre und vor allem das Leben der Pfarre ein Anliegen. Sie sind ein ganz entscheidendes Rädchen im Motor der Gemeinde, gerade auch, was deren Zukunft betrifft. Und noch etwas, gerade die Durchmischung des PGR, dass hier Junge und Ältere, verschiedene Lebenserfahrungen und – haltungen aufeinander treffen, zeigt die Vielfalt der Kirche und schafft den Raum, in dem für Neues und Bewährtes gleichermaßen Platz ist“, erklärt PGR-Refernt Eugen Wackernell im Blick auf den kommenden Wahlsonntag.   

Demokratischer Vorgang in Zeiten des Aufbruchs

Eine Wahl an sich ist eine spannende Sache. Es ist ein demokratischer Vorgang, in dem Menschen ihre Vertreter wählen und diesen damit bewusst die Verantwortung übertragen, sich für ihre und die Interessen der Gemeinschaft einzusetzen.
Spannend ist diese Wahl auch, weil sie genau in jene Phase fällt, in der sich die Pfarren der Diözese im Aufbruch befinden.

2011 wurde mit der Umsetzung des Pastoralgesprächs „Die Wege der Pfarrgemeinden“ begonnen. Die ersten Pfarrverbände wurden errichtet, Pfarren wachsen zusammen, ohne dabei ihre Eigenständigkeit zu verlieren.

Neue Aufgaben für PGR-Mitglieder

Mitten in diesen Aufbrüchen beginnt sich mit den PGR-Wahlen am 18. März auch die Rolle des Pfarrgemeinderates zu verändern.

„Der Pfarrgemeinderat wird sich künftig vermehrt auch als strategisches Gremium verstehen, das koordinierend und planend das Pfarrleben gestaltet. Damit gewinnt die Rolle des PGR nochmals deutlich an Gewicht, eröffnet neue Arbeitsfelder und Perspektiven“, so Wackernell.

Neu sind heuer auch die Laien-Beauftragten für Liturgie, Verkündigung und Diakonie.
Liturgie, Verkündigung, Diakonie? Hinter diesen Begriffen verbirgt sich nichts anderes als großes ehrenamtliches Engagement. Oder anders: Wer sich für die Planung und Koordination von Gottesdiensten interessiert, wer gerne mit Musikern, Kirchenchören, Familien, Jugendlichen und und und Gottesdienste gestalten und die Arbeit dieser verschiedenen Gruppen zu einem großen Ganzen führen will, der liegt mit der Liturgie genau richtig.

Liturgie, Verkündigung, Diakonie

Taufe, Erstkommunion, Firmung, Exerzitien, Bildung – wer sich von diesen Stichworten angesprochen fühlt, der ist im Bereich der Verkündigung gelandet. Das heißt wiederum, dass die bereits bestehenden Teams und Gruppen jeder Pfarre vor Ort koordiniert werden und gemeinsam an neuen Konzepten und deren Umsetzung gearbeitet wird. Wie können Kinder, Eltern oder Paten noch besser auf Taufe, Erstkommunion oder Firmung vorbereitet werden? Wie kann Bildung – ganz praktisch und lebensnah – zu den Menschen gebracht werden? Wie könnten Kooperationen, zum Beispiel mit dem Bildungswerk, realisiert werden? Das sind Fragen, mit deren Beantwortung sich die Beauftragten für die Verkündigung beschäftigen werden. Das Ziel – den Glauben so lebensnah als möglich erfahrbar zu machen.

Mit der Diakonie ist dann das Trio komplett. Diakonie, das heißt soziales Engagement, Interesse am Anderen, an dessen Nöten, Sorgen und Problemen. Hier zu helfen, sich für den Mitmenschen einzusetzen, gerade dann, wenn dieser es am nötigsten braucht, damit ist das Aufgabenfeld des Diakonie-Beauftragten abgesteckt. Sozialpatenschaft, Besuchsdienste, Hospizbegleitung und Heimseelsorge öffnen das Spektrum der Diakonie, das sich mit jedem Engagierten ständig weitet.

Ein gutes Team

Neu ist auch das Pastoralteam, das sich aus Mitgliedern des Pfarrgemeinderats, des Pfarrkirchenrates, den Beauftragten für Liturgie, Verkündigung und Diakonie, dem Pfarrer und den hauptamtlichen MitarbeiterInnen der Pfarre zusammensetzt. Es ist ein Team, dessen Mitglieder aus den verschiedenen Bereichen der pfarrlichen Arbeit stammen und so ein möglichst vollständiges Porträt des Lebens in der Gemeinde und der Stadt zeichnen. Das Pastoralteam soll jener Ort sein, an dem sich das gesamte Spektrum des pfarrlichen Lebens präsentiert. Aus dieser Zusammenschau werden dann Projekte, Problemlösungen und Ziele erarbeitet werden.

Damit die Pfarre richtig taktet
Damit das Netzwerk der Pfarre richtig taktet, braucht es den Pfarrgemeinderat, der den Priester in seiner Leitungsaufgabe unterstützt, berät und ihm dabei hilft, die Zeichen der Zeit zu erkennen, zu reagieren und zu agieren.

Am 18. März wird nun also gewählt. 1300 Vorarlberger Frauen und Männer stehen als Kandidaten bereit. Gut, dass es die Pfarre gibt. Gut, dass Menschen gemeinsam Kirche gestalten - engagiert, ehrenamtlich, demokratisch.

Übrigens, viele Pfarren nutzen den Wahltag gleich doppelt und organisieren in den Wahllokalen, Pfarrsälen oder Pfarrzentren Suppentage. Der PGR-Wahlsonntag bietet damit beides: Nahrung für Geist und Körper.


Factbox

Wahlberechtigte KatholikInnen:    205.593
_davon Frauen:                                           110.223
_davon Männer:                                          95.360

PGR-Wahl 2012:                                         in 123 Pfarren, Exposituren und Filialkirchen