Die "Familienidylle" in Österreich bekam starke Risse anlässlich der Regierungsklausur zur Bildung eines Budgets für 2011. Dass an falscher Stelle gespart wird, darüber sind sich die UnterzeichnerInnen Karoline Artner, Josef Kittinger, Peter Klinger, Christian Kopf, Herbert Nußbaumer, Walter Schmolly und Michael Willam von der Gesellschaftspolitischen Plattform der Katholischen Kirche Vorarlberg einig. In einem heute veröffentlichten Leserbrief wird durch die VertreterInnen der Kirche Protest zum Sparpaket 2011 laut. Und das mit Recht ...

Unter dem Titel "So geht es nicht!" hat die Gesellschaftspolitische Plattform der Katholischen Kirche Vorarlberg, unterzeichnet von sieben Personen (siehe untenstehend), heute in einem ausgesandten Leserbrief auf das Sparpaket der Bundesregierung reagiert.

"Während bei der Bundesbudget-Planung im Umwelt- und Gesundheitsbereich sowie im Finanzsektor zumindest ansatzweise ökosozial sinnvolle Lenkungsmaßnahmen beschlossen wurden", heißt es wörtlich, "erachten wir die Einsparungen bei Familien, Pflegebedürftigen und bei der Entwicklungshilfe als ein falsches Signal".

Weiter heißt es: "Die SPÖ-ÖVP-Regierung will in einer Zeit, in der sich die Alterspyramide umkehrt, in der immer weniger Kinder geboren werden und viele Mehrkindfamilien an der Armutsgrenze leben, den Löwenanteil der Einsparungen ausgerechnet über Kürzungen der Familienbeihilfe und anderer Familienbegünstigen bewerkstelligen. 378 Millionen Euro Kürzungen im Familienbereich stehen beispielsweise bescheidene 50 Millionen Euro zusätzliche Einnahmen aus der Besteuerung von Aktiengewinnen gegenüber. Das ist absolut unverhältnismäßig!"

Auch die Pläne einer Kürzung der österreichischen Entwicklungshilfe-Zahlungen für arme Länder wird seitens der Gesellschaftspolitischen Plattform abgelehnt: "Österreich liegt mit 0,3% des Bruttonationaleinkommens ohnehin schon weit unter den zugesagten 0,7%. Die weitere Entsolidarisierung mit den Armen ist für das siebtreichste Land der Welt angesichts einer Milliarde hungernder Menschen beschämend." Dagegen protestiert die Gesellschaftspolitische Plattform der Katholischen Kirche in Vorarlberg und erwartet sich, so abschließend, "dass die Regierung Verantwortung für die Zukunft der Kinder übernimmt, in Österreich ebenso wie in den ärmsten Ländern der Welt".

Gesellschaftspolitische Plattform der Katholischen Kirche:


Karoline Artner, Josef Kittinger, Peter Klinger, Christian Kopf, Herbert Nußbaumer, Walter Schmolly, Michael Willam