Islambeauftrage Dr. Elisabeth Dörler zur jüngst erhobenen Forderung

Feldkirch (pdf) Erneut wurde die Frage nach Kleidervorschriften durch eine politische Partei aufgeworfen, indem gefordert wird, dass das Tragen von Kopftüchern muslimischen Mädchen in Schulen und muslimischen Frauen im öffentlichen Dienst per Gesetz untersagt werden soll, da es äußeres Zeichen der Parallelgesellschaft sei.

Elisabeth DörlerFür die Islambeauftragte der Katholischen Kirche Vorarlberg, Dr. Elisabeth Dörler, ist „religiöse Kleidung zunächst eine Frage des Kultes und somit der Ausübung der Religionsfreiheit, die der Rechtsstaat allen Religionsgemeinschaften in gleicher Weise zusichert“. Falls in konkreten Fällen das Tragen des Kopftuches nicht Ausdruck religiöser Freiheit, sondern der Unterdrückung von Frauen oder des Protestes gegen die demokratische gesellschaftliche Verfassung unseres Landes sein sollte, braucht es keine Kleidungsvorschriften, weil es andere rechtliche Instrumente dazu gibt.

Die Islambeauftragte sieht die Aufgabe der Katholischen Kirche Vorarlberg besonders darin, den Dialog zu fördern und alles zu unternehmen, dass der Dialog auch gelinge. Das geschieht unter anderem im Christlich-Muslimischen Forum durch regelmäßig stattfindende Veranstaltungen. Bereits am 23. Jänner findet das nächste Treffen zwischen Muslimen und Christen statt: „Katholische Kirche und Islam“, mit Dr. Andreas Renz (Erzbischöfliches Ordinariat München), Bildungshaus Batschuns.

Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auch auf die neue "frauenZEIT", die Beilage des Frauenreferates der Katholischen Kirche Vorarlberg im Vorarlberger KirchenBlatt.