Bild der Woche 3/2009. Ins LKH Rankweil zieht es mich eines Morgens. In der Kapelle sitzend zwingen sich Phosphorbomben auf. Ich weiß, es klingt schrecklich, vielleicht sogar moralisch an dieser Stelle.

Tatsache ist, dass sie sich aufdrängen. Gegen Bilder kann ich mich nicht wehren. Noch nie konnte ich das. In einem Bericht im Fernsehen habe ich gesehen, wie solche Bomben zünden. Ein paar Meter über der Erde, schwer zu schätzen, vielleicht sechzig, achtzig, hundert Meter. Unspektakulär zündet die Bombe. Wie eine Rakete zu Silvester fallen brennende Kugeln nach unten. Das muss der Phosphor sein. Trifft auf Autos, Häuser, Menschen. Der Krieg im Gazastreifen ist unhaltbar grausam. Auf engstem Raum wird er geführt. Irgendwie 12 Kilometer breit maximal auf 40 Kilometer lang. Millionen von Menschen dort.

In Frankreich, so Berichte in der letzten Woche, gab es Demonstrationen. Übergriffe. Angriff auf eine Synagoge. Gaza greift um sich. Ganz ohne Phosphor. Die Bischöfe in Frankreich riefen zur Mäßigung auf. Sie verurteilten alle Versuche, den Konflikt durch Gewalt in Frankreich fortzuführen, berichteten die Kollegen der Katholischen Presseagentur kathpress in Wien.

Es ist wahr, Übergriffe fördern den Frieden im Nahen Osten in keiner Weise. Die kathpress schrieb: In den vergangenen Wochen war es in Frankreich wiederholt zu Übergriffen auf jüdische Einrichtungen gekommen. Vertreter von Judentum und Islam hatten daraufhin zur Einhaltung des religiösen Friedens in Frankreich aufgerufen.

Gemeinsam mit Juden und Muslimen seien die Christen in Frankreich in Sorge, erklärten die Bischöfe. Was derzeit im Kampf um Gaza vorgehe, sei ein "mörderischer Wahnsinn". Sowohl die Taten der Terroristen als auch die "unangemessenen militärischen Antworten" Israels seien nicht akzeptabel. Die Bischöfe unterstützten den Aufruf des lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal, dass Europa in diesem Konflikt als "Brücke zum Frieden" dienen müsse.

Mein Bild der Woche. Steinmauer in der Kapelle.