"Offener Brief" der SP-Bundesfrauengeschäftsführerin entbehrt "jeder Grundlage"

Wien, 22.1.09 (kathpress) Die "Aktion Leben" ist enttäuscht über die jüngste Stellungnahme der SP-Bundesfrauengeschäftsführerin Bettina Stadlbauer. "Wir bedauern sehr, dass Bettina Stadlbauer das Bemühen der 'Aktion Leben', mit den SPÖ-Frauen konstruktive Gespräche zu
führen, im Nachhinein desavouiert", stellte Martina Kronthaler, Generalsekretäin der "Aktion Leben"-Österreich, am Donnerstag fest.

Die SP-Bundesfrauengeschäftsführerin hatte in einem "Offenen Brief" Anstoß an Aussagen Martina Kronthalers genommen, dass Gespräche mit den SP-Abgeordneten Renate Csörgits und Ulrike Königsberger-Ludwig dazu beigetragen hätten, "Vorurteile gegenüber der 'Aktion Leben'
auszuräumen" und "Gemeinsamkeiten" zu erkennen. Der "Offene Brief" der SP-Bundesfrauengeschäftsführerin entbehre jeder Grundlage und offenbare "eine bedenkliche Einstellung zur Beratung", stellte Martina Kronthaler fest: Die "Aktion Leben" könne
nicht nachvollziehen, dass eine freiwillig in Anspruch genommene Schwangeren-Beratung oder die Werbung dafür "an der Fristenregelung rüttelt". Der "Aktion Leben" gehe es um eine verbesserte Werbung für die vorhandenen Beratungsstellen, um Frauen in Notsituationen
unterstützen zu können. Damit sei aber keinesfalls irgendeine Form von Pflichtberatung gemeint, die Frauen unter zusätzlichen Druck stellen würde. "Die im 'Offenen Brief' getätigten Unterstellungen sind ein Armutszeugnis", sagte die "Aktion Leben"-Generalsekretärin.
Bettina Stadlbauer zeige damit, dass es ihr an der Bereitschaft fehle, sich mit den Anliegen der von der "Aktion Leben" getragenen Bürgerinitiative "Mit Kindern in die Zukunft" vorurteilsfrei
auseinanderzusetzen. Denn bei den angesprochenen "Gemeinsamkeiten" ging es um die Forderungen der aktuellen Bürgerinitiative.

"Dieser Stil ist einer Bundespolitikerin nicht würdig. Immerhin haben 62.500 Wählerinnen und Wähler unsere Forderungen namentlich unterstützt", betonte Martina Kronthaler. Die "Aktion Leben" habe bereits vor 20 Jahren öffentlich bekannt gemacht, die Fristenregelung nicht mehr zu bekämpfen. Im Leitbild von 2007 sei dies bekräftigt worden, was man auf der Website www.aktionleben.at nachlesen könne.

Bettina Stadlbauer behindere durch ihre jüngste Äußerung die Entwicklung eines konstruktiven Gesprächsklimas mit Frauen ihrer Partei, sagte die "Aktion Leben"-Generalsekretärin: "Am 14. Jänner bei den Gesprächen mit Renate Csörgits und Ulrike Königsberger-Ludwig gab es den Eindruck, dass sich der von Bundeskanzler Faymann gewünschte respektvolle Umgang miteinander in der Politik bereits durchgesetzt hätte". Der "Offene Brief" halte leider am alten Stil des Nichtzuhörenwollens fest.

In ihrer Bürgerinitiative fordere die "Aktion Leben" die Einrichtung eines Hilfsfonds für schwangere Frauen in Notlagen sowie die kontinuierliche Bewerbung von Beratung durch die öffentliche Hand, die Unterstützung für Eltern von Kindern mit Behinderung sowie bestmögliche Kinderbetreuung. "Die Schlussfolgerungen, die in dem 'Offenen Brief' daraus gezogen werden, sind völlig absurd und unverständlich", stellte Martina Kronthaler fest: "Wir warten auf die
Erklärung, warum die Einrichtung qualitätvoller und leistbarer Kinderbetreuungsplätze keine Forderung der SPÖ mehr sein sollte".

Auch darauf habe sich u.a. die angesprochene "Gemeinsamkeit" zwischen "Aktion Leben"- und SPÖ-Forderungen bezogen. Auch die wichtige Forderung nach ausreichender Unterstützung für Eltern von Kindern mit Behinderung habe rein gar nichts mit der Fristenregelung zu tun.
Die "Aktion Leben" sei außerdem für ihre "zeitgemäße und einfühlsame" Aufklärungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen bekannt. Seit jeher bekenne sich die Aktion überdies zu einer verantwortungsvollen Empfängnisverhütung, erinnerte Martina Kronthaler.