Die Friedensbewegung Pax Christi distanziert sich in einer Stellungnahme von den Vorwürfen des FPÖ-Landesrates Dieter Egger

Wehret den Anfängen!

Zu den Anliegen der Friedensbewegung Pax Christi gehört es, Feindbilder und Vorurteile zu überwinden. Deshalb sind wir verärgert, wenn Landesrat Egger mit seiner Äußerung über „den Exil-Juden aus Amerika“ an die niedersten, antisemitischen Instinkte appelliert. Wie verquer sein Denken ist, zeigt die Tatsache, dass für viele Juden die einzige Rettung vor der Ermordung im KZ oder im Vernichtungslager die Flucht ins Exil war. Von den letzten Hohenemser Juden sind alle, die es nicht ins Exil schafften, durch die NS-Todesmaschinerie umgebracht worden.

Herr Egger nimmt es mit der Wahrheit auch sonst nicht genau: Hanno Loewy ist nicht als Exilant und nicht aus Amerika nach Hohenems gekommen. Er ist in Frankfurt geboren, hat dort studiert und dort bis zu seiner Bestellung als Direktor des Jüdischen Museums in leitender Funktion am Fritz Bauer Institut, dem bekannten Forschungszentrum zur Geschichte des Holocaust gearbeitet. Er wurde aus einer großen Zahl von Bewerbern als der am besten Geeignete für die Position des Museumsdirektors ausgewählt.

Die Friedensbewegung Pax Christi warnt eindringlich vor solchen Menschen verachtenden Methoden. Wer Hass schürt und anderen EU-Bürgern das Recht auf freie Meinungsäußerung abspricht, untergräbt die Grundlagen einer demokratischen Gesellschaftsordnung.

 

Pax Christi Friedensbewegung – Landesgruppe Vorarlberg
c/o Dr. Michael Striebel, Bregenz