Grußwort von Pastoralamtsleiter Martin Fenkart zur Pastoralamtsaussendung im Februar 2017

Ein guter Rat ist bekanntlich teuer. Anders ist das bei den neuen Pfarrgemeinderäten, die am 19. März gewählt werden. Diese sind uns zwar teuer und wertvoll, jedoch arbeiten die 1000 neuen Pfarrgemeinderäte gratis und ehrenamtlich, mit viel Engagement für unsere Kirche. Was für einen Schatz wir doch haben mit den vielen Frauen und Männern, die bereit sind in den kommenden fünf Jahren zuzupacken. Mancherorts ist die Suche nach ihnen schwierig. Ohne die Pfarrgemeinderäte und den vielfältigen Einsatz der ehrenamtlichen Frauen und Männer wären wir vielerorts im wahrsten Sinne des Wortes etwas ratlos.

Sichtbar ...

Die Zukunft der Kirche in Vorarlberg wird hoffentlich vor Ort sein. Und sie wird nur dann sein, wenn vor allem die Getauften die Kirche erreichbar und sichtbar machen. Darüber hinaus braucht eine ausgeglichene und reife Leitung der Kirche vor Ort die Beratung aller Lebensstände - von Priestern und Laien, von Frauen und Männern gleichermaßen, z. B. durch ein Pastoralteam, in dem ein Priester seine Leitungsverantwortung öffnet, um im „Team zu spielen“. Kollektive Beratung im PGR und Teilhabe an der Leitung im Pastoralteam bedürfen zudem einer gewissen Sichtbarkeit in der Pfarre, denn die Menschen in unseren Gemeinden brauchen konkrete Ansprechpersonen, an die sie sich mit ihren verschiedenen Anliegen wenden können.

... und spürbar 

In unseren Köpfen dürfen in Zukunft neue Bilder entstehen, die verdeutlichen, dass eine Kirche vor Ort auch ohne den wünschenswerten Priester nicht nur lebensfähig, sondern im Sinne des Evangeliums vor allem fruchtbar ist. Niemand käme auf die Idee zu sagen, dass es dort keine Gesundheit geben könne, wo kein Arzt zu Hause sei, oder dass es keine Form von Sicherheit geben könne ohne jede Polizei. So verhält es sich auch mit der christlichen Gemeinde, in der morgen vielleicht kein Priester wohnen wird. Es geht mir hier nicht darum, die zentrale Rolle des Priesters wegzudenken, vielmehr möchte ich darauf aufmerksam machen, wie wichtig es für die Menschen ist, dass klassische Rollen die Sicherheit und Orientierung geben, auch besetzt sind und das Leben vor Ort mitgestalten. Vor uns liegt eine wichtige Zeit der Beratung in der Erwartung zusätzlicher, neuer, sichtbarer Rollen und Aufgaben, um als Christinnen und Christen, als Getaufte vor Ort, auskunftsfähig und ansprechbar zu sein von A wie Alberschwende bis Z wie Zwischenwasser.

Ich wünsche Ihnen allen eine gute Fastenzeit und hoffentlich wertvolle Impulse beim Durchschauen der neuen Pastoralamtsaussendung.

Martin Fenkart
Pastoralamtsleiter