Grußwort von Pastoralamtsleiter Martin Fenkart zur Pastoralamtsaussendung vom September 2016.

Adieu Mittelmäßigkeit

Sehr geehrter Herr Pfarrer,
liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter. 

Ende August habe ich mir an einem wichtigen Knotenbahnhof im deutschsprachigen Raum angeschaut, wie man sich dort in Sachen Management und Personalführung aufgestellt hat. Einen Tag lang habe ich dem technischen Leiter über die Schultern geschaut und nicht schlecht gestaunt über die gute Dynamik im Unternehmen.

Dort wo jeden Abend unter enormem Zeitdruck dutzende Züge mit technischen Gebrechen für Reparaturen einlaufen, sind die Mitarbeiter eingeschworen auf eine gemeinsame Vision, an der sie täglich ganz konkret arbeiten. Wo man hinschaut ist zu lesen: „Beim Verlassen unserer Serviceanlagen sollen die Züge riechen, aussehen, funktionieren und sich anfühlen wie NEU !“


Die Vision hat auch mich provoziert. Würden wir uns trauen so eine Vision im Kontext unseres pastoralen Auftrages überhaupt zu formulieren? Z.B. "beim Verlassen unseres Gotteshauses sollen die Kirchenbesucher riechen, aussehen, sich als Christen engagieren und fühlen wie NEU?" – ein schräger Gedanke. Er bringt mich auf das Buch „Die Durchschnittsfalle“. Darin hat Prof. Dr. Markus Hengstschläger aufgezeigt, wann für ihn der Anfang vom Ende eintritt: Dann wenn Menschen beginnen sich selber, ihre Kinder oder Mitarbeiter/innen mit dem allgemeinen Durchschnitt zu vergleichen. Er meint, dass jeder Mensch Elite ist und dass die Zukunft dringend Innovation braucht. Hengstschlägers Credo lautet die Stärken der Menschen müssen gestärkt werden. Ein Wunsch an uns im neuen Arbeitsjahr ist, dass wir jede Form von Mittelmäßigkeit hinter uns lassen und sich unsere vielfältigen Talente an den Menschen kraftvoll und wirkungsvoll entfalten können.

Danke für die starke Hoffnung und Freude, die Sie in die Kirche in unserem Land tragen.

Ihr

Martin Fenkart
Pastoralamtsleiter