Zeit: Mittwoch, 13.12.2017 von 19:30 bis 21:30
Ort: Kloster Lauterach, Meditationsraum, Lauterach (auf Karte anzeigen)

Winter im weiß verschneiten Schwabenland. Zwei leibliche Schwestern:  Martha - eine Geistliche, Helen – eine Atheistin. Kein Wunder, dass die beiden oft aneinandergeraten. Zum Beispiel, als die Tochter der Ungläubigen Gefallen am Klosterleben der Tante findet.

Nach einem Autounfall, bei dem ihr Mann und ihre Tochter getötet wurden, erwacht Helen ohne Gedächtnis. Martha nimmt sie bei sich im Kloster auf, doch ihre Hoffnung, dass das Erinnerungsvermögen zurückkommt, scheint vergeblich. Darüber gerät die Nonne zunehmend in eine tiefe Glaubens- und Identitätskrise. Sie beginnt ihr ganzes Leben zu hinterfragen, denn sie ist durch den Tod der Nichte seelisch zutiefst erschüttert, zweifelt an Gottes Allmacht und Güte und hadert zunehmend mit ihrem Leben, in dem immer Pflicht, Verantwortung und eine recht freudelose Rechtschaffenheit an erster Stelle standen.

Auf ihrem Weg durch die Dunkelheit begleiten sie christliche Elemente wie das „Herr erbarme dich“, das „Gleichnis vom Verlorenen Sohn“ sowie eine Pieta-Figur und führen sie am Schluss zu Schuberts Trauerlied „Des Mädchens Klage“. Der Film gibt zuletzt also keine religiöse Antwort, zeigt aber, dass auch Martha endlich weinen kann: über die tote Nichte, über sich und die schreiende Ungerechtigkeit der Welt.

„Schwester Weiß“ glänzt mit geschliffenen Wortgefechten und durch den Mut, den schwäbischen Dialekt der Figuren nicht ins Hochdeutsche abzuschwächen. Die beiden Hauptfiguren sind großartig besetzt. (filmdienst)

Der Film „Schwester Weiß“ wird in der Reihe „Kino im Kloster“
am 13. Dezember um 19.30 Uhr
im Meditationsraum des Klosters Lauterach gezeigt.
Eintritt frei.