Männer sind nicht einfach auf die Butterseite des Lebens gefallen, nur weil sie Männer sind. Auch sie stecken in vielen Rollen und Zwängen und momentan läuft es eher in Richtung eierspendender Wollmilchsau.

Von Markus Hofer

Die Erwartungen und Ansprüche an uns Männer sind heute vielleicht größer denn je. Es sind neue Erwartungen entstanden, während, wie es scheint, die traditionellen Ansprüche auch weiterhin gelten. Die beruflich erfolgreiche Frau sucht sich als Vater ihrer Kinder nicht den netten Arbeitslosen, der viel Zeit für die gemeinsamen Kinder hätte. Nein, sie will dafür nach wie vor ein Alpha-Tier, einen auch finanziell potenten Mann. Nicht wenige Männer werden auf der Strecke bleiben, denn gesucht ist eigentlich die eierspendende Wollmilchsau. 


Dass Papa dafür sorgt, dass die Geldlade gefüllt ist, scheint nach wie vor unhinterfragt und verzichten will auch niemand auf etwas. Daneben muss er aktiver Vater sein, der viel Zeit mit seinen Kindern verbringt und dabei nichts anderes im Kopf hat. Er soll aber nicht nur der Feierabendpapa sein, sondern auch bei den Schulaufgaben helfen, Windeln wechseln und neben den üblichen Männersachen in der Küche einspringen. Der Frau soll er ein verlässlicher Partner sein, der einfühlsam ist, gut zuhören und wenn es passt, auch ordentlich rangehen kann; und bei allem sollte er den Humor nicht verlieren. Am Stammtisch gilt er als Weichei, wenn er für seine Kollegen keine Zeit mehr hat, dabei hat ihm dieser gemütliche Abend unter Männern immer gut getan. Nachdem er gezeigt hat, dass man ihn brauchen kann, ist er noch in durchschnittlich zwei Vereinen ehrenamtlich engagiert. Inzwischen hat außerdem sein Chef gemerkt, was aus diesem Mann alles rauszuholen ist und bietet ihm eine leitende Stelle an mit wesentlich höherem Gehalt und natürlich ebenso mehr Arbeitszeit. 


Es ist schwierig, da nicht die Orientierung zu verlieren. Dafür müsste man zwischendurch inne halten, nachdenken, doch gerade dafür bleibt oft keine Zeit.