Männer und Frauen starten nicht selten mit unterschiedlichen Erwartungen in eine Partnerschaft oder in eine Ehe. Während die einen hoffen, dass jetzt alles anders wird, setzen die anderen darauf, dass alles bleibt, wie es ist.

Es gibt ein köstliches Sprichwort, das unterschiedliche Erwartungen von Männern und Frauen auf den Punkt bringt: Frauen heiraten Männer im Glauben, dass sie sich verändern werden. Das tun sie aber nicht. Männer hingegen heiraten Frauen im Glauben, dass sie bleiben wie sie sind. Das tun sie aber auch nicht. Da dürfte einiges dran sein.


Immer wieder höre ich die Klage von Frauen, was sie für ein unmögliches Möbel an Mann zuhause hätten. Wenn ich nachfrage, ob er erst in der Ehe so geworden sei, heißt es oft: Nein, eigentlich war er schon vorher so. Aber? Die Antwort geht meist in folgende Richtung: Ich habe geglaubt, meine Liebe wird ihn ändern! Das ist vermutlich eine große Falle für nicht wenige Frauen. Bei allem Respekt vor der Liebe der Frauen – wir können einen Menschen nicht grundsätzlich ändern. Man muss über manches reden, immer wieder einiges aus verhandeln und Kompromisse schließen, aber ändern können wir einen Menschen nicht - und wir dürfen es auch gar nicht. Die ehelichen Umerziehungsprogramme sind vielleicht gut gemeint, aber sie funktionieren nicht.

Partnerschaft ist ein Unternehmen

Die Falle vieler Männer ist eine andere. Nachdem sie ihre Frau erobert und in den Hafen der Ehe geführt haben, glauben sie, sich wieder anderen Dingen zuwenden zu können. Nicht weil ihnen die Ehe nicht mehr wichtig wäre, aber sie halten das für erfolgreich erledigt. Diese Investition ist für sie irgendwie abgeschlossen. Das läuft jetzt von alleine, sind sie überzeugt. Doch so funktioniert es genauso wenig, denn von selber wird eine Ehe nur schlecht. Die Partnerschaft ist ein Unternehmen, das wir pflegen und in das wir immer wieder investieren müssen – nur dann bleibt es auch lebendig. Wenn wir als Männer unsere Beziehung nicht mitgestalten, läuft sie irgendwann an uns vorbei.