Männer legen viel Wert auf ihren Status und ihr Prestige. Ist das ein überholtes Festhalten an alten Männerbildern oder hat es vielleicht auch etwas mit den Frauen zu tun?

Von Markus Hofer

Wir Männer verteidigen unseren Platz am Grill ebenso wie den hinter dem Lenkrad und nach dem Weg zu fragen, wäre uns peinlich. Männliche Verhaltensmuster sind oft hierarchischer gestrickt als die weiblichen. Die Frage nach dem Status ist eine sehr zentrale: Wie stark bin ich? Was gelte ich? Auf welche Stufe der Hühnerleiter gehöre ich? Für unseren Status sind wir Männer bereit, einiges auf uns zu nehmen. Erfolgreich zu sein ist eine starke männliche Antriebsfeder.


Heute wird das gerne als Relikt eines überkommenen Männerbildes angesehen. Doch so einfach dürfte es nicht sein, denn dieses Streben wird auch von weiblicher Seite her genährt. Macht macht erotisch, heißt die Devise. Frauen reagieren durchaus auf den Status eines Mannes. Gewinnt er an Prestige, wird er auch interessanter und begehrenswerter. Klischeehaft ist es in jeder Zeitung zu beobachten: Um berühmte Männer scharen sich anonyme, aber gut aussehende Models. Verlieren sie ihren Status, verschwinden auch die Models.
Doch auch im seriöseren Bereich wiederholt sich das Muster. Die hoch gebildete und im Beruf erfolgreiche Frau sucht sich nicht den lieben, netten Arbeitslosen, der für die gemeinsamen Kinder ein guter Vater wäre und viel Zeit für die Familie hätte. Nein, sie hält genauso Ausschau nach einem Alphatier. 


Man kann leicht den Männern vorwerfen, viele von ihnen benähmen sich wie Gockel. Das ist vermutlich gar nicht falsch. Aber es gibt halt auch die andere Seite: Um den Gockel scharen sich die Hühner.