Männer und Frauen ticken unterschiedlich. Wer das nicht glaubt, soll einmal beide beim Morgenritual beobachten.

Von Markus Hofer

Liebe Männer, wem ist es schon einmal eingefallen, während des morgendlichen Zähneputzens noch etwas anderes zu tun? Blöde Frage, aus Männersicht auf jeden Fall. Wo immer ich die Frage stelle, sind es höchstens Einzelne, die aufzeigen. „Wenn ich Zähne putze, dann putze ich Zähne“, lautet die Männerdevise. Dem Durchschnittsmann würde es gar nicht einfallen, während des Zähneputzens auch noch was anderes zu tun.
„Schade um die Zeit, die kann man doch noch für etwas anderes nützen.“ So oder ähnlich lautet hingegen die Devise vieler Frauen, die es gar nicht verstehen, dass man nur Zähne putzt. Sie wandeln mit der Zahnbürste im Mund morgendlich durch die Wohnung, räumen den Geschirrspüler aus oder die Wäsche weg, füttern die Tiere, planen den Tagesablauf oder sitzen gleichzeitig auf dem WC. Für sie ist das selbstverständlich. Ich selber würde vermutlich alles mit Zahnpasta volltropfen, wenn nicht überhaupt die Bürste verschlucken. 


Die Gehirne von Männern und Frauen ticken da tatsächlich sehr verschieden. Das legendäre Multi-Tasking, die Fähigkeit im Gehirn mehrere Dinge gleichzeitig und nebeneinander zu machen, das ist eindeutig die Stärke des weiblichen Gehirns. Das Männergehirn hingegen funktioniert eher nach dem Muster: eines nach dem anderen, zuerst A, dann B, dann C. Vielleicht haben wir uns dieses Muster tatsächlich schon bei der Mammutjagd angewöhnt. Andererseits sind gerade in Familie und Haushalt die Multi-Tasking-Fähigkeiten gefordert. Wir Männer können uns auf unser Jagdgehirn hinausreden oder gerade umgekehrt: unser Gehirn trainieren!