„Warum fragt sie mich dauernd ob ich sie noch mag? Merkt sie das nicht“? Männer und Frauen sprechen nicht selten verschiedene Sprachen.

Von Markus Hofer

„Liebt du mich noch?“ „Eh klar, warum fragst du?“ Manche Frauen können es nicht oft genug hören. Er hingegen ist überzeugt, dass man nicht dauernd sagen muss, was „eh klar“ ist. Zudem zeigt er es ihr oft genug. Wenn sie das Auto braucht ist es vollgetankt und das Fahrrad pumpt er ihr jede Woche auf. Doch diese Sprache scheint sie nicht zu verstehen. Schwanitz schreibt in seinem Männerbuch ganz köstlich: „Und so gleicht das Verhältnis zwischen Mann und Frau dem eines mitfühlenden Hundes gegenüber seiner Herrin: da er nicht sprechen kann, legt er ihr einen Knochen auf den Bettvorleger. Das ist seine Sprache der Innerlichkeit. Das Frauchen aber versteht ihn nicht und schimpft, er versaue ihr den Teppich. Darauf verschwindet der Hund mit eingezogenem Schwanz im Keller und nagt am Knochen seines Hobbys.“


Die Gehirnforschung hat gezeigt, dass die Verbindung zwischen Sprech- und Fühlzentrum bei Frauen durchweg stärker ausgebildet ist. Frauen tun sich leichter, Gefühle sprachlich auszudrücken – und weil sie es gern tun, hören sie es auch gern. Frauen sagen es, Männer zeigen es. Männer bringen sehr viel durch Taten zum Ausdruck, indem sie etwas tun und weniger, indem sie es sagen.


Wir Männer könnten manchmal etwas mehr den Mund aufmachen. Es bräuchte nicht viel, aber es wirkt Wunder. Umgekehrt könnten die Frauen auch ein Gespür für den männlichen Knochen entwickeln, sehen, was Männer ihnen tun und dadurch zum Ausdruck bringen, ohne dass sie es aussprechen.