Am Anfang gilt meist die Devise „himmelhoch jauchzend“, doch dann geht die Rechnung nicht auf und der Einsatz wird erhöht. Unklare betriebliche Strukturen können eine Ursache für das Ausbrennen der Mitarbeiter sein.

Von Markus Hofer

Von Burnout gefährdet sind vor allem Menschen, denen es schwer fällt, „Nein“ zu sagen. Diese vier Buchstaben wären das beste Heilmittel gegen das Ausbrennen. Oft sind es Männer wie Frauen, die allen helfen und das auch noch perfekt machen wollen. Hohe Ansprüche und viel Idealismus stehen am Anfang. „Himmelhoch jauchzend – zu Tode erschöpft“ lautet dann die Formel. Unrealistische und unerreichbar idealistische Ziele sind eine besonders gefährliche Falle. 


In Organisationen und Betrieben erhöht sich die Gefahr, wenn die Strukturen unklar sind, die Rollen nicht eindeutig. Führungskräfte, gerade auch Männer mit Verantwortung, könnten viel dazu beitragen, das Burnout-Risiko ihrer Mitarbeiter zu verringern. Eine rechtzeitige Arbeitsentlastung ist wichtig, noch mehr aber die persönliche Ansprache. Mit Exel-Tabellen allein wird man betriebliche Überforderung nicht erfolgreich bekämpfen. Vor allem die menschliche Ebene ist da gefordert. Es braucht Wertschätzung und Anerkennung genauso wie klare Strukturen und Aufgaben. Rat und Unterstützung, Partizipation, die Teilhabe an Entscheidungsprozessen, das Mitredendürfen, die Möglichkeit, sich selbst einzubringen und Entscheidungen treffen zu können, das alles hilft Fehlbelastungen zu vermeiden. Nicht zuletzt sind ganz menschliche Dinge entscheidend wie Trost, Zuspruch, Motivation und Zuhören. Um qualifizierte Fachkräfte und deren Erfolg zu sichern, kommt es auf das soziale Verhalten der Führungskräfte an. Führen zu können ist keine Frage von Machtinstinkt, sondern zu allererst eine menschliche Qualifikation.