Die Bedeutung der Väter ist wieder in die Diskussion gekommen. Auf der einen Seite sollen sie mehr in die Väterkarenz gehen und auf der anderen Seite werden sie als nicht viel mehr gesehen wie ein Samenspender.

Von Markus Hofer

Braucht es die Väter wirklich oder reicht eine verlässliche Beziehungsperson? Diese Diskussion wurde ausgelöst durch die Bioethik-Kommission, in der Samenspenden für lesbische Paare und Singlefrauen empfohlen wurde. Frauen, die keinen Mann haben oder wollen, sollen dadurch die Möglichkeit haben, Kinder zu bekommen. Eigentlich dürfte einer solchen Position nur zustimmen, wer auch von sich selber sagen kann: Mir ist es egal, ob ich einen Vater habe oder nur einen Samenspender.


Die Argumentation, dass den Kindern eine verlässliche Bezugsperson das wichtigste sei, geht am Thema vorbei. Natürlich ist eine verlässliche Mutter viel besser als ein unverlässlicher Vater. Dasselbe gilt aber umgekehrt und niemand käme deshalb zum Schluss, dass die Mutter unwichtig wäre. Es ist ein elementares Faktum unserer Existenz, dass wir aus Samen- und Eizelle entstanden sind, also Vater und Mutter haben. Und damit ist es auch eine elementare Frage der Söhne wie Töchter: Was sagt mein Vater zu mir? 


Mir graut vor diesem Trend, die Väterlichkeit so zu marginalisieren, so zu tun, als ob es von uns Männern nur die Samenspende brauche und der Rest austauschbar sei. Auch die „Laborkinder“ werden eines Tages die Frage nach ihrem Vater stellen und sie werden sich fragen, warum er nur seine Spermien abgegeben hat bzw. wie die Mutter zu ihm steht. Was für Antworten werden diese Kinder dann bekommen?


Bei den Müttern wird auch nicht zuerst gefragt, ob sie gute oder schlechte Mütter seien. Darum gilt für mich zuerst einmal auch die Devise ‚Väter sind wie Butter’: Sie sind durch nichts zu ersetzen.