Beim Liebhaber im Mann geht es nicht nur um Erotik, sondern um eine umfassende Lebensfreude. Der unreife, süchtige Liebhaber ist besessen davon, während dem impotenten Liebhaber jede Lebensfreude fehlt.

Von Markus Hofer

Manche Männer sind wie Kerzen, die an beiden Enden angezündet sind. Sie flackern völlig unruhig, hetzen von Event zu Event, von Blüte zu Blüte und glauben überall etwas zu versäumen. Der süchtige Liebhaber kann nicht mehr genießen – er konsumiert nur noch. Wenn das Genießen einmal zum Stress wird, ist es nämlich mit dem Genuss vorbei. Der süchtige Liebhaber ist verstrickt und besessen von seinem „Liebhaben“. Wo das Suchen zum Selbstzweck wird, beginnt die Sucht. In Bezug auf Frauen jagen solche Männer ständig einer anderen nach, weil sie gar nicht anders können. Sie wissen nämlich nicht, was sie suchen und finden darum auch keine Befriedigung. Schürzenjäger sind Getriebene, die zu Beziehungen nicht fähig sind und darum Frauen nur konsumieren können. 


Daneben gibt es aber auch den impotenten Liebhaber ohne Saft und Kraft – und das ist nicht nur sexuell gemeint. Solchen Männern fehlt es überhaupt an Schwung und Lebendigkeit. Sie erfahren ihr Leben als kalt und gefühllos, als träge und gleichgültig. Lebensfreude ist für sie ein Fremdwort. Sie sind unfähig zu genießen, können von nichts schwärmen, sich für nichts begeistern. Man könnte sagen, sie haben zwar Hunger, aber keinen Appetit. Auf Dauer werden solche Männer depressiv, ‘vertrocknen’ regelrecht; da gibt es nichts mehr zu lachen. Sie fühlen sich von anderen Menschen und von sich selbst wie abgeschnitten. Sie sehen bald nichts mehr, für das es sich wirklich zu leben lohnt. Verschwindet der innere Liebhaber, verschwindet nämlich auch die Lust am Leben.


Spontaneität und Lebensfreude müssen wir Männer in uns entdecken, damit unser Leben bei allem auf und ab auch Farbe hat und Leichtigkeit. In der nächsten Männersache gibt es eine Übung, wie Sie Kontakt zu ihrem inneren Liebhaber finden können.