Erfolgreiche junge Frauen, die mit viel Elan und Kompetenz Karriere machen, klagen oft, dass sie keine passenden Männer finden. Liegt es vielleicht auch an ihren Vorstellungen?

Von Markus Hofer

„Jung, gebildet, solo: Immer mehr Karriere-Frauen in Österreich sind Single.“ So war es unlängst in einem Wochenblatt zu lesen. Dann erzählte eine sogenannte Business-Lady von den Schwierigkeiten, den richtigen Mann zu finden. Die einen würden immer noch glauben für die Versorgung der Familie zuständig zu sein und das steht natürlich in Konkurrenz zur Business-Lady. Überhaupt sei es für viele Frauen ein Problem, wenn die Männer von Familie träumen.

Sie selbst sei immer noch Single, weil der Mr. Right noch nicht aufgetaucht sei. Das ist vermutlich der perfekte Mann, der dann dasteht, wenn frau ihn braucht, darauf gleich wieder verschwindet und keine eigenen Ansprüche stellt. Bei gesellschaftlichen Events wäre es schon schön, einen Mann dabei zu haben, meint die Business-Lady. Die Freunde würden auch manchmal nachfragen, wie es mit der Liebe stehe. Sie würden ihr eben wünschen, dass Sie den Traummann findet.

Irgendwie hat mich das Interview schockiert. Die beruflich hochkompetente, erfolgreiche Karrierefrau redet von Männern und Beziehungen im Grunde aus der Sichtweise eines kleinen Mädchens, das noch an den Traumprinzen glaubt und meint, dann ginge alles von selber. Den Mr. Right gibt es genauso wenig wie die Ms. Right, den perfekten Mann ebenso wenig wie die perfekte Frau. Je eher wir das zur Kenntnis nehmen, werden wir fähig mit einem konkreten Partner eine ganz konkrete Beziehung zu gestalten, die mehr ist als „Sex in the City“. Es gibt uns alle, Männer wie Frauen, nur mit Ecken und Kanten und eine Partnerschaft auf Dauer zu gestalten ist ein eigenes Business, liebe Lady.