Immer mehr Männer heiraten ausländische Frauen, die meist auch noch viel jünger sind als sie selbst. Ist es Exotik oder Torschlusspanik? Die Erfahrungen mahnen zur Vorsicht.

Von Markus Hofer

In Österreich gibt es einen Trend von Männern, die ausländische Frauen heiraten. In den letzten Jahren hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Meistens sind es Frauen aus wirtschaftlich schwächeren Ländern, die so nach Österreich kommen und für die es auf jeden Fall ein sozialer Aufstieg ist. Im Internet tut sich ein riesiger internationaler Heiratsmarkt auf. Für die Männer sind es durchweg wesentlich jüngere und attraktivere Partnerinnen, als sie zuhause kriegen könnten. Nicht selten sind sie übrigens auch gebildeter als ihre einheimischen Männer.

Ausländische Frauen haben zuerst einmal einen sehr exotischen Reiz. Wer hat sich nicht schon einmal bei einem Auslands-Urlaub in eine fremde Frau verliebt? Solche Situationen sind für das Verlieben wie geschaffen, doch das alltägliche Zusammenleben in einer Partnerschaft ist etwas ganz anderes. Partnerschaften funktionieren umso besser, je ähnlicher sich beide sind in Alter, Bildung und Kultur. Das mag ernüchternd klingen, ist aber die eindeutige Erfahrung aus der Praxis. Eine interkulturelle Partnerschaft zu leben setzt zumindest eine große Reife voraus.

Ein 50-jähriger Österreicher und eine 25-jährige Russin, die gemeinsam gerade ein paar Brocken Englisch sprechen können, haben es nicht leicht auf Dauer eheliches Zusammenleben gestalten zu können. Nicht selten sind Männer in dieser Konstellation dann auch sexuell überfordert.

Hinzu kommt, dass es sich in manchen Ländern schon herum gesprochen hat, dass mit einem Österreicher verheiratet zu sein und ein Kind zu haben auch im Falle einer Scheidung eine durchaus passable Lebensversicherung darstellt. Auch bei Torschlusspanik auf dem heimischen Heiratsmarkt gibt es genügend Gründe, sich auf dem internationalen Markt vorsichtig und zumindest sehr besonnen zu orientieren.