„Männer lassen lieben“ hieß einmal ein berühmtes Männerbuch. Stimmt diese Perspektive? Sind die Männer gar nicht richtig liebesfähig oder lieben sie einfach nur anders als es die Frauen gerne erleben würden?

Fragt man heute nach, was zur Beziehungsfähigkeit gehöre, dann bekommt man meist eine Litanei von Eigenschaften, die traditioneller Weise durchweg als weiblich gelten: Empathie, Einfühlungsvermögen und Sensibilität kommen meist gleich zu Beginn. Dann folgen kommunikative Tätigkeiten wie zuhören können, von sich selber reden, Gefühle zeigen, lieb und zärtlich sein. Frauen gelten als die Expertinnen für Beziehungen und so wundert es nicht, wenn solche Aufzählungen sich vor allem an den Bedürfnissen der Frauen ausrichten. 

Was sagen die Männer?

Und die Männer? Was würden sie sagen, was zur Beziehungsfähigkeit gehört? Einige würden zweifellos auch der weiblichen Liste zustimmen, manche ein paar Macho-Sprüche abliefern und vermutlich nicht wenige ratlos mit der Schulter zucken. Früher war das für Männer sicher noch eindeutiger. Ein Mann galt als beziehungsfähig, wenn er die Familie versorgte, nicht zuviel weg ging, die äußeren Geschäfte erledigte, nichts mit anderen Frauen anfing und seine sexuellen Pflichten erfüllte. 


Und wer hat nun Recht? Vermutlich wieder einmal niemand. Es sind verschiedene Zugänge und Ausdrucksformen, die beide ihre Berechtigung haben und sich ergänzen. Man kann nicht nur einfühlsam und lieb sein und ständig Gefühle ausdrücken. Das würden wir außer im Zustand der Verliebtheit gar nicht aushalten. Und man(n) kann natürlich nicht nur im Außen herum werkeln und glauben, dass das alles an Beziehungspflege sei.

Wir tun etwas

Manche von uns Männern dürften sich schon etwas mehr bemühen und zwar nicht nur dann, wenn sie Sex möchten - die Frauen auch emotionell und geistig berühren, nicht nur körperlich. Die Frauen sollten umgekehrt wahrnehmen, dass unsere Liebe sich auch darin zeigt, dass wir für sie etwas tun – und sei es Arbeiten gehen und Geld verdienen.