„Anti-Aging“ ist das große Stichwort heute. Alle wollen gesund sein, das ist klar, aber auch ja nicht altern, ewig jugendlich und möglichst sogar gesund sterben. Inzwischen hat diese Welle auch die Männer erreicht.

Von Markus Hofer

Anti-Aging für Männer heißt ein neuer Trend. In den medizinischen Ratgebern geht es aber ausschließlich um den Körper, der betrachtet wird wie ein Auto, das zwar schon einige Kilometer auf dem Tacho hat. Dafür gibt es aber Tipps, wie man den Lack wieder polieren und aufhellen kann, wo möglicherweise ein Ölwechsel vorgenommen oder eine Chemikalie neu aufgefüllt werden muss. Weiters werden Ersatzteile angepriesen, die man im Notfall austauschen könnte, Antikorrisions-Programme, um den Rost oder sonstige Zersetzungen in den Griff zu kriegen und natürlich Möglichkeiten, wie die äußere Schale neu zu tunen wäre. Wenn es hoch kommt, gibt es hie und da einen Hinweis auf eine etwas schonendere Fahrweise. Eigentlich typisch männlich, möchte man sagen, und die meisten der medizinischen Experten dahinter sind auch Männer. Der alte Spruch von der harten Schale mit dem weichen Kern legt es hingegen nahe, dass wir Männer computermäßig formuliert nicht nur aus einer Hardware, sondern auch aus einer weniger sichtbaren Software bestehen. Es verändert oder altert nicht nur die äußere Schale, der Körper, auch der männliche Geist ist unterwegs, mal kraftvoll sich aufschwingend, in manchen Phasen vielleicht eher flügellahm genauso wie unsere Männerseele, die manchmal ganz bei sich ist und dann vielleicht zu Zeiten auch orientierungslos die Landschaften durchstreift nach dem rechten Weg, den sie ziehen will.


Anti-Aging allein kann auf keinen Fall eine würdige Wanderkarte abgeben auf dem Weg zu einem reiferen Mannsein. Dazu braucht es tiefere Orientierungen, stimmigere Wegmarkierungen.