Bericht über die Weiterbildungen im Rahmen der "GottesdienstWerkstatt" im Juni 2015

Gottes Gegenwart feiern

Im Rahmen der Weiterbildung für liturgische MitgestalterInnen haben sich im Juni an verschiedenen Orten des Landes Frauen und Männer getroffen, um ihr liturgisches Handeln zu reflektieren, sich hinterfragen zu lassen und den geistigen Gehalt ihres Dienstes zu vertiefen. Durch gemeinsames Üben und Experimentieren konnten die TeilnehmerInnen ihre liturgische Praxis verändern, um Glaubwürdigkeit und Sicherheit im Kirchenraum zu bekommen.
Gerne lassen wir an dieser Stelle die TeilnehmerInnen ihre Erfahrungen und Eindrücke davon erzählen.

"… zieht eure Schuhe aus, denn ihr betretet nun Heiligen Boden …"
Workshop mit den LektorInnen und KommunionhelferInnen der Dompfarre, Montag, 8. Juni 2015

Gottesdienstwerkstatt_DompfarreMit den obigen Worten begann Dr. Bernward Konermann den Abend für das Team der Dompfarre Feldkirch. Zuerst etwas erstaunt, dann aber ganz gelockert und barfuß ließen sich die LektorInnen und KommunionhelferInnen auf diesen Abend ein. Es war ein Abend der sehr viel zur persönlichen inneren Haltung eines jeden Einzelnen beitrug. Und genau diese innere Haltung widerspiegelt sich im Dienst als LektorIn oder KommunionhelferIn. Das geschriebene Wort wird lebendig. Nicht der/die LektorIn liest aus der Hl. Schrift, sondern es wird Gott eine Stimme gegeben. Und die Hostie die ausgeteilt wird, ist nicht nur ein Stück Brot, ondern wahrhaft Leib Christi. Dr. Bernward Konermann half mit kleinen Veränderungen den Ausdruck, die Sprache und Gestik zu ändern, um so der persönlichen Authentizität Kraft zu geben. Wir von der Dompfarre sind gespannt, ob unseren Kirchenbesuchern die neu gewonnen Erfahrungen und auch die Begeisterung für diese sehr wert- und ehrenvollen Dienste spüren. Wir werden nun nicht barfuß Gottesdienst feiern, aber wir sind uns bewusst, dass wir uns auf Heiligem Boden befinden.

Gaby von der Thannen, Pastoralassistentin

„Es war sehr eindrucksvoll, wie Bernward Konermann es mit viel Können, Witz und Charme verstand, uns die Feinheiten unserer Aufgabe im Gottesdienst bewusst zu machen. Ein erfrischendes, inspirierendes Erlebnis!“
Maria Oberndorfer-Luger, Lektorin

„Mit gekonnter Regieführung und großem persönlichem Charisma hat Dr. Konermann „Stichpunkte zum sprachlichen und körperlichen Ausdruck in der Liturgie“ vermitteln können. Sicher werden alle fast vollzählig versammelten Teilnehmer künftig ihre Dienste in der Verkündigung des Wortes und beim Spenden der Hl. Kommunion bewusster und mit belebter innerer Haltung leisten.“
Friedl Hanke, Diakon

Experimentieren, Spielen und Nachdenken
Workshop mit den LeiterInnen von WortGottesFeiern in Nofels, Dienstag, 9. Juni 2015

Gottesdienstwerkstatt NofelsHerr Konermann hat beim Betrachten und Kennenlernen unseres Kirchenraums wieder neu formuliert, was man vielleicht selbst schon nicht mehr sieht und wahrnimmt, was das Auge gewohnt ist: die Doppelung des Altars, den entfernten Altarraum usw.
Durch Überlegen, Experimentieren, Spielen und Nachdenken haben wir versucht uns in neue Liturgie- und Gottesdienstformen hineinzuversetzen. Dabei kann man selbst erfahren, was für die Gemeinschaft und den einzelnen stimmig ist. Verändert man beispielsweise die Feierform von der Autobuskirche hin zu einer kreisförmigen Versammlung um den Gabentisch, dann ist nicht mehr nur der Priester, der zelebriert und vorträgt, der Hauptakteur, sondern jeder Einzelne ist in die Pflicht genommen, sich mit seinem Beten, Singen und Tun einzubringen.
Wir als Gemeinde und LeiterInnen von Wortgottesfeiern sind herausgefordert schrittweise – jedoch langsam und sachte uns an neue, stimmigere Feierformen heranzutasten. Wir dürfen und sollen keine Angst haben, Neues auszuprobieren, wir müssen erst in unsere Rolle hineinfinden.
Das wollen wir üben und gemeinsam proben. Konkret haben wir das im Sprechen von freien Gebeten, Minutenpredigten, Rezitieren und singen von Psalmen geübt. Das alles hilft uns, immer mehr in die Rolle der Gebets-an-leitung hineinzuwachsen, die sich nicht am geschriebenen und abgelesenen Wort festkrallt sondern lernt, selbst von Herzen zu beten und sicher durch den Gottesdienst zu führen.
Christine Vonbrül, WGF-Leiterin

Gottes Gegenwart feiern
GottesdienstGespräch, Arbogast, Donnerstag, 11. Juni 2015

Gottesdienstgespräch_Arbogast_Juni2015Als Fortsetzung und Vertiefung der mehrtägigen Weiterbildung im Herbst treffen sich die TeilnehmerInnen immer wieder zu Vertiefungsabenden – den sogenannten „GottesdienstGesprächen“. Dabei werden zum einen die Grundhaltungen und die Praxis liturgischen Handelns durch einfache Körperübungen vertieft und gefestigt, aber auch Erfahrungen, die die TeilnehmerInnen in der alltäglichen Praxis gemacht haben, einander erzählt und ausgetauscht. Im Gespräch besteht so die Möglichkeit, Bewährtes zu hinterfragen, aber von anderen gute und gelungene Ideen mit zu nehmen. Zudem werden an diesen Abenden offene Fragen und verschiedene Themen besprochen und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Wie können der Tisch des Wortes und der Tisch des Brotes miteinander verbunden werden? Können / sollen wir in einer WortGottesFeier eine Kommunion feiern? Wie können wir Ministranten in der WortGottesFeier einbeziehen und ihnen eine Aufgabe geben?
So werden diese Abende immer wieder als Ermutigung und Bestärkung für den liturgischen Dienst erlebt, aus dem wertvolle und hilfreiche Impulse für das eigene Handeln und Gestalten mitgenommen werden können.
Matthias Nägele, Liturgiereferent

Hinweis auf die GottesdienstWerkstatt_Arbogast: Vom 16. - 18. November 2015 findet zum 3. Mal diese Weiterbildung mit Dr. Bernward Konermann statt. Wir laden alle litugischen MitgestalterInnen herzlich dazu ein und freuen uns jetzt schon auf ein intensives und bereicherndes gemeinsames Lernen.