Es gibt viele Wege, sich die Lebensfreude im Alter zu erhalten. Einen davon möchten wir vom Katholischen Bildungswerk und der Caritas aufzeigen. Im Frühjahr 2010 startete auf unsere Initiative hin das „Café Lebensfreude“ im Sozialzentrum Weidach in Bregenz und wurde von den älteren Menschen begeistert angenommen.

Regina bEvelyn PfannerVon DSA Regina Brunmayr und Dr. Evelyn Pfanner
Caritas und Team Lebensgestaltung und Ehtik (Pastoralamt)

Dort hin zu gehen, wo die Menschen sind, ist für uns eine ureigenste Aufgabe als Christen. Mit unserem bewährten ALT.JUNG.SEIN. Lebensqualität im Alter Programm bieten wir ja schon seit vielen Jahren älteren Menschen in ihren Wohngemeinden die Möglichkeit, sich bei einer Kombination aus lustigem Gedächtnistraining, Bewegungsübungen und dem Austausch von Sinn- und Lebensfragen geistig aktiv und fit zu halten. Aber auch Menschen in den Sozialzentren wollten wir mit einem abgewandelten ALT.JUNG.SEIN Programm erreichen und gleichzeitig das Sozialzentrum als sozialen Begegnungsraum nutzen.

Brücke zwischen drinnen und draußen

Durch die umfangreiche Vernetzungsarbeit und schließlich durch die gute Mundpropaganda stammte die Hälfte der BesucherInnen des Café Lebensfreude von außerhalb des Sozialzentrums. Da trafen sich etwa einige Jahrgänger wieder, die sich schon fast aus den Augen verloren hatten. Oder die Tochter, die eigentlich nur ihren Vater besuchen wollte, und dann begeistert bei den Merkrätseln mitmachte. Eine Gruppe von Frauen, die neuerdings immer gemeinsam das Sozialzentrum am Donnerstag besucht , „weil ma so zsemma kummt und danach soviel zum Erzähla het.“ So ist in diesen Monaten das Café Lebensfreude eine lebendige Brücke und ein Begegnungsraum zwischen „drinnen“ und „draußen“ geworden, in dem neue soziale Kontakte geknüpft und gepflegt werden.

Da ist was los und ich bin mitten drin

Unsere erfahrenen ALT.JUNG.SEIN Gruppenleiterinnen begleiten die Nachmittage, an denen das heitere Lernen, die Freude an Bewegung trotz mancher Einschränkung und das gemeinsame Singen im Vordergrund stehen. Dabei ist uns bewusst, dass alte Menschen ganz unterschiedlich sind und unterschiedliche Bedürfnisse haben. Aber hier ist der kleinste gemeinsame Nenner das Erleben von Gemeinschaft, auch wenn man selbst vielleicht nicht mehr so viel aktiv mitmachen kann wie der Nachbar gegenüber. Leben ist nicht Leistung, sondern Leben ist Beziehung – wenn ich so sein kann, wie ich bin und von anderen auch so angenommen werde.

Aktiv am Leben teilnehmen, so wie jeder und jede kann

Hirnforscher Gerald Hüther ermutigt ja „alte und hochbetagte Menschen, aktiv am Leben teilzunehmen, wo gesungen, getanzt, gespielt, gelacht gelernt und Leben miteinander gestaltet wird. Das geht nur mit anderen zusammen und das beglückende Gefühl, das sich dabei einstellt, hat nicht zu unterschätzende Auswirkungen auf den Körper. Es stärkt die Selbstheilungskräfte und kann kranke Menschen gesund und alte Menschen bisweilen wieder jung und lebendig machen (aus Longlife Interview mit G. Hüther, 2003).

Termintipp in der "Woche für das Leben":
Abschlussgottesdienst im Dom

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