Die Kirchenmusiktage inspirieren alle zwei Jahre die Kirchenmusiker des Landes. Das KirchenBlatt sprach mit Andreas Peterl, der dieses Jahr den Gesamtchor leitet.

Wolfgang Ölz

Welche Verbindung haben Sie zu Ihren Vorarlberger Wurzeln?
Ich lebe sehr gerne in Oberösterreich, komme selten, aber immer wieder gerne zu meiner Familie, Freunden und meinen zwei Katzen heim nach Vorarlberg. Ich freue mich, bei den „Tagen der Kirchenmusik“ auch auf Begegnungen mit bekannten Gesichtern und dass ich wieder mal im Dialekt proben kann.

In welchen Chören engagieren sie sich? Was machen Sie beim Wiener Motettenchor?
Ich leite seit einigen Jahren in Nachfolge meiner Lehrerin Ingrun Fußenegger den Wiener Motettenchor, ein Chor, der mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist und für den ich zum Proben gerne jeden Montag nach Wien pendle. Seit vergangenem September habe ich zudem die Leitung des Chors des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz übernommen, was mir ebenfalls große Freude bereitet. Momentan fehlt mir leider die Zeit, selber regelmäßig in einem Chor zu singen.
 
Was qualifiziert Sie für die Leitung des Gesamtchors bei den Tagen der Kirchenmusik?   
Gute Frage – die sollten Sie eigentlich dem Organisator stellen... Ich bin sehr gerne auf solchen Chorwochen, bei denen man gewissermaßen eine gesunde „Überdosis“ Chormusik bekommt und ganz beseelt und begeistert wieder nach Hause fahren kann.
Ich war mittlerweile auf mehr als 15 Chorsingwochen als Referent tätig und freue mich sehr, dass ich heuer die Gesamtleitung übernehmen werde.

Wie unterscheidet sich Ihre nunmehrige Leitungstätigkeit von ihrer Tätigkeit als Assistenz-Chorleiter bei den Tagen der Kirchenmusik?  
Ich habe natürlich größere Verantwortung als sonst, aber auch mehr Möglichkeiten zur inhaltlichen Gestaltung. So wird uns neben der Vesper von Mozart geistliche Chormusik aus dem Norden Europas durch die Woche begleiten.
Organisatorisch ist die Woche beim Vorarlberger Kirchenmusikreferat in den besten Händen, was die Arbeit sehr erleichtert!

Hauptwerk der Tage wird Mozarts „Vesperae solennes de confessore“ sein mit dem berühmten „Laudate Dominum“. Welche Beziehung haben Sie zu diesem Musikstück?
Die Vesper ist ein wunderbares Werk. Es ist faszinierend nachzuvollziehen, auf welch vielfältige und tiefgründige Weise Mozart die großen Bilder der verschiedenen Psalmtexte vor dem inneren Auge entstehen lässt.
Das „Laudate Dominum“ ist für sich natürlich einzigartig – ich finde es schön, dass wir dieses Juwel im originalen Kontext erleben werden.

Was schätzen Sie an der Atmosphäre der Kirchenmusik-Tage?
Konzentriertes Arbeiten bei grundsätzlich entspannter Atmosphäre, die Kollegialität unter den Referent/innen und nicht zuletzt die wohlwollende Aufnahme durch die Teilnehmer/innen! Wesentlichen Anteil an dieser angenehmen, positiven Grundstimmung haben der organisatorische Leiter Bernhard Loss und sein Team - hier stehen das Wohlbefinden der Teilnehmer/innen sowie die inhaltlichen Anliegen im Vordergrund!

Für wen sind diese Tage geeignet?
Grundsätzlich für alle, die gerne geistliche Chormusik singen. Vor allem sind solche Kirchenmusikwochen immer auch „Kraft-Tankstellen“ für die Chorleiter/innen und Chorsänger/innen, damit sie im darauffolgenden Arbeitsjahr wieder mit neuer Energie und frischem Schwung in ihren Pfarren kirchenmusikalisch tätig sein können.

Zur Person

Andreas Peterl
geb. in Feldkirch, Studium Geschichte und Katholische Kirchenmusik in Wien, Schwerpunkte: Chorleitung und Gregorianik, Kirchenmusikreferent der Diözese Linz, Lehrer für Chorleitung am Konservatorium der Diözese Linz, Leiter des Wiener Motettenchors, Erwin Ortner Preis 2011.

Zur Sache

„Laudate Dominum“ - Die Tage der Kirchenmusik 2015
finden vom Di 14. bis Sa 18. Juli im Bildungshaus Batschuns statt.
Die Tage sind geprägt durch eine fixe Tagesstruktur mit zeitlichen Schwerpunkten der Proben des Gesamtchors am Vormittag und am Nachmittag, und einer ausgiebigen Mittagspause. Höhepunkt ist die Aufführung der „Vesperae solennes de confessore“ von Mozart am letzten Tag in der Pfarrkirche Frastanz. 

Kosten: Kursbeitrag € 100, unter 25 Jahren € 60,
Vollpension im Einzelzimmer € 286,50.

Anmeldung bis 26. Juni bei Marianne Springer, T 05522 3485 205, Fax DW 5,

(aus dem KirchenBlatt Nr. 21 vom 21. Mai 2015)