Am 14. Juli wurde Prof. Gebhard Wiederin das Silberne Ehrenzeichen der Diözese Feldkirch übergeben. Kirchenmusikreferent Bernhard Loss überreichte im Diözesanhaus die hohe und selten vergebene Auszeichnung.

Alt-Kirchenmusikreferent Joachim Pfefferkorn, der bei der Ehrung seines kirchenmusikalischen Weggefährten ebenfalls dabei war, fasste das Lebenswerk seines Kollegen Gebhard „Gebi“ Wiederin im Antragsschreiben an Bischof Benno Elbs so zusammen:

„Er ist so etwas wie der Inbegriff eines Kirchenmusikers, wie man ihn heute nur ganz selten findet: Organist, Chorleiter und Komponist in einem. In allen drei Funktionen war Gebhard Wiederin ein Leben lang Vorbild und umfassend gebildeter Lehrmeister für ganze Generationen von Kirchenmusikern in unserer Diözese. Mit 9 Jahren spielte er zum ersten Mal bei einem Gottesdienst in Frastanz die Orgel. Und das tut er auch heute noch. Trotz seines  hohen Alters (Jg.1931) spielt er immer noch  – nun schon 75 Jahre – Orgel in Frastanz, Altenstadt, Satteins und Nenzing und meint: ‚Ich bin ein Organist ohne Ablaufdatum‘. 14 Jahre war Gebhard Wiederin Domorganist in Feldkirch (von 1957 bis 1971) und weitere 20 Jahre (von 1971-1991) Domkapellmeister am Feldkircher Dom.
Als Kirchenmusiker voll Herz und Leidenschaft drückte er fünf diözesanen Werkwochen in Bregenz (1979, 1985, 1989, 1995, 1997) den Stempel seines Könnens und seines Humors auf. 1980 leitete er als Chorleiter die gesamtösterreichische Werkwoche in Salzburg und lockte 90 Vorarlberger Teilnehmer in die Mozartstadt. 1988, beim Papstbesuch von Johannes Paul II. in Innsbruck, dirigierte er einen Massenchor aus 400 Vorarlbergern und 1000 Tirolern am Berg Isel.
Ein besonderes Werk, nach einem Gebet von Provikar Carl Lampert, nämlich die Motette ‚Anbetend knie ich vor Dir‘ schuf er zu dessen Seligsprechung in beklemmender atmosphärischer Dichte und polyphoner Konsequenz, gesungen vom Kirchenchor Riefensberg.
‚Mein Lehrer war ein großer Meister, der Feldkircher Komponist Ferdinand Andergassen‘, erwähnt Wiederin immer wieder. Der Begründer der neueren Musik in Vorarlberg prägte auch sein kompositorisches Schaffen. Er entwickelte dessen herbe Tonsprache zu seiner eigenen persönlichen Handschrift weiter.  Neben 15 Motetten schrieb er auch mehrere lateinische Messen.“

Kirchenmusikreferent Bernhard Loss dankte dem neuen Träger des Silbernen Ehrenzeichens für seine Liebe zur Kirchenmusik und zu den Menschen, für seinen Humor, mit denen er die Chorproben würzte und für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Kirchenmusik in Vorarlberg. Ebenso dankte er der Frau des neuen Ehrenzeichenträgers, Daria Wiederin, für die Unterstützung ihres Gatten. „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“: Gebi Wiederin hat diesen Auftrag Jesu in und durch die Kirchenmusik gelebt. Vergelt’s Gott!