Eindrücke vom 4. Gregorianik-Workshop im Kloster Mehrerau vom 4. - 5. April 2014.

Albert Summer

Der Mönchschor des Klosters Mehrerau und die Schola jener Frauen und Männer, die am fünften Gregorianik-Workshop der Diözese Feldkirch teilnahmen, feierten am vergangenen Samstagabend gemeinsam den Vespergottesdienst in der Klosterkirche Mehrerau. Diese Vesper bildete den krönenden Abschluss eines kirchenmusikalischen Fortbildungsseminars im Kloster Mehrerau, welches der aktiven Auseinandersetzung mit der Gregorianik gewidmet war.

Bereits zum vierten Mal versammelten sich Kirchenmusiker aus dem In- und Ausland, um sich  unter der fachkundigen Anleitung durch Dozent Michael Wersin an zwei Tagen auf das spannende Thema „Gregorianischer Choral“ einzulassen. Behutsames Bekanntmachen mit den Neumen, das Lesen verschiedener Choralnotationen und das Singen der gregorianischen Gesänge in unterschiedlichen Kirchentonarten waren die Schwerpunkte des Workshops. Workshopleiter Wersin  verstand es, immer wieder interessante Querbezüge zur Musikgeschichte, zur Musiktheorie und zur Aufführungspraxis herzustellen.

Wersin gab viele praktische Anregungen für Chorleiter, worauf beim Einsingen mit einem Chor zu achten ist, vermittelte gut verständliche Anleitungen zum gesunden Atmen und sensibilisierte die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer für einen bewussten Umgang mit der Sprache beim Singen.

Antiphonen und mehr in der Mehrerau

Damit die gemeinsame Gestaltung der Tagzeitenliturgie durch Mönchschor und Workshopchor gelingen konnte, bedurfte es vorausschauender Planung und  präziser Absprache zwischen Pater Amandus, Pater Christoph und Workshopleiter Michael Wersin. Dem Workshopchor wurde die Aufgabe zuteil, jeweils die Antiphon zu den Psalmen und zum Magnificat zu singen, der Chor der Mehrerauer Mönche sang dazu die Psalmen 144/II – 147. Eine besondere Herausforderung für die Workshopteilnehmer war das Singen des Responsoriums nach Quadratnotation. Den ambrosianischen Hymnus "Vexilla regis prodeunt“ sangen Mönchschor und Workshopchor abwechselnd.

Sie singen, was sie glauben

Den Rahmen des gemeinsam gefeierten Abendgottesdienstes erweiterten die Mönche, indem sie in einer Prozession singend in die Gnadenkapelle zogen und dort diesen Abendgottesdienst mit der lauretanischen Litanei abschlossen.

Die Kursteilnehmer nutzten während des Workshops die Gelegenheit, auch anderen Gottesdiensten beizuwohnen, wie sie von den Mönchen im Alltag gefeiert werden – schließlich handelt es sich bei dieser Mönchsgemeinschaft um ausgewiesene Profis im Umgang mit dem Gregorianischen Choral.

7. Gregorianik-Workshop:

Fr. 16./Sa. 17. Oktober 2015, Pfarrkirche Götzis
Referent: Michael Wersin